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Weltliga: Heynen staunt über seine Jungs

Sa 28.06.2014

Deutschlands Volleyballer haben am Sonnabendnachmittag (Ortszeit) das vorletzte FIVB Weltliga-Spiel in Koshigaya gegen Gastgeber Japan 3:0 (25:16, 25:17, 29:27) gewonnen. Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen zeigte vor 1.500 Zuschauern dabei zweieinhalb Sätze eine sehr gute Leistung, ehe es im dritten Durchgang doch noch eng wurde und erst der vierte Matchball mit einem Block verwandelt wurde. Ruben Schott feierte mit einem Kurz-Einsatz sein Länderspieldebüt.


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Sebastian Kühner zog mal wieder als Zuspieler die Fäden im deutschen Team.
Foto: FIVB


Der Belgier begann mit Sebastian Kühner, Dirk Westphal, Tim Broshog, Marvin Prolingheuer, Michael Andrei und Björn Höhne. Eine Formation, die wohl nur noch am Sonntag (6 Uhr, Sport 1+ live) so nochmal für Deutschland zu Beginn eines Länderspiels auf dem Feld stehen wird. Mit Libero Ferdinand Tille ließ Heynen diese Formation nahezu durchspielen. "Dass wir so anfangen, haben mein Co-Trainer Roberto Santilli und ich erst drei Stunden vorm Spiel entschieden. Björn sollte mal von Beginn an ran, andere waren etwas müde und daher erstmal draußen. Ruben war überhaupt das erste Mal dabei. Ich denke, ich werde da am Sonntag nicht viel ändern", so Heynen.

Im ersten Satz schlug das DVV-Team sehr stark auf und verwertete konsequent die Chancen. Nach nur 23 Minuten war das 25:16 nach einem Schmetterball von Kühner unter Dach und Fach. Beim 22:14 feierte dabei Ruben Schott von Meister BR Volleys seine Länderspiel-Premiere mit einem Kurzeinsatz. Die erste kritische Situation gab es im zweiten Satz, als die Asiaten 4:0 in Führung gingen. Doch mit vier Aufschlägen in Folge von Tim Broshog, darunter ein Ass, ging Deutschland 5:4 in Führung. Fortan lief es wie am Schnürchen.

Westphal, zum ersten Mal Kapitän: "Wir haben zwei Sätze richtig gut gespielt, über unsere Aufschläge eine Menge Druck gemacht, allerdings war Japan auch sehr schwach, womit man so nicht rechnen konnte." Sah auch der Coach so: "Das wir so spielen, hätte ich nie gedacht. Ich wäre mit einem Sieg und einer Niederlage zufrieden gewesen. So aber können wir das am Sonntag nur wiederholen. Besser machen ist nicht möglich. Ich hätte erwartet, dass alle Sätze so eng werden wie der dritte."

In dem hatte Japan nach deutscher 18:14-Führung plötzlich Satzball, was die meist jugendlichen und weiblichen Fans schier ausflippen ließ. "Wir haben viel Blödsinn in der Annahme gemacht, uns schlecht bewegt, waren vielleicht zu nervös. Es wäre schön gewesen, diesen Satz auch noch klar heim zu fahren", sagte Westphal. Seine Fehler-Analyse: "Liegt eventuell daran, dass noch kaum jemand unter solchen Bedingungen gespielt hat. Die Reise, die Schwüle, die ganzen Eindrücke von diesem tollen Land, die Mentalität der Japaner ist anders. Das muss man erst mal verarbeiten. Und dann hat man dann gesehen, dass die auch Volleyball spielen können, wenn man sie lässt."

Für Heynen war ein Vorteil, dass die Gastgeber das deutsche Team ebenso wenig kannten, wie er selbst teilweise. "Die hatten das Gefühl, dass, wenn sie heute nicht gegen uns in der Besetzung gewinnen, sie nie gegen uns gewinnen. Die waren auf unsere Spieler nicht vorbereitet. Konnten sie ja auch nicht, denn die Jungs haben ja meist kaum Nationalmannschaft gespielt." Der Trainer selbst hat seine Schäfchen teilweise auch erst vor wenigen Tagen richtig kennengelernt.

Die zweite Partie kann wie gesagt vom Niveau her kaum getoppt werden, es sei denn, Deutschland spielt auch noch den dritten Satz so wie die ersten beiden am Sonnabend. Glaubt Heynen aber nicht. "Ich denke, am Sonntag werden uns die Japaner mehr Probleme bereiten." Das wollen Westphal & Co. verhindern. Der Kapitän: "Sonntag geht's voll auf Angriff. Es geht um Geld für den Verband, das wir erwirtschaften wollen und es gibt viele, die sich zeigen wollen und müssen. Einige Jungs haben noch keinen Verein, da ist jedes gute Spiel von Vorteil." Punktbeste Spieler waren Marvin Prolingheuer (15) und Björn Höhne (11).

Die aktuelle Tabelle
1. FRA - 27 Punkte - 30:10-Sätze - 11 Spiele
2. ARG - 25 Punkte - 28:13-Sätze - 11 Spiele
3. GER - 13 Punkte - 16:23-Sätze - 11 Spiele
4. JPN - 1 Punkt - 5:33-Sätze - 11 Spiele

Quelle: DVV

 

In drei Wochen beginnt die neue Bundesliga-Spielzeit mit dem offiziellen DVL-Saisoneröffnungsspiel gegen Generali Haching in der Max-Schmeling-Halle. Mark, wie zufrieden bist Du mit der bisherigen Vorbereitung und wo siehst Du noch „Baustellen“?

Mark Lebedew: Bis jetzt bin ich zufrieden. Die Mannschaft ist konditionell gut drauf, arbeitet motiviert und intensiv.  Wir haben natürlich noch viel zu tun, vor allem unsere Organisation müssen wir verbessern. Außerdem gibt es das ein oder andere technische Detail, an dem wir arbeiten müssen.

 

Bei den ersten Testspielen in Polen gab es jeweils klare Niederlagen. Worauf legst Du bei solchen Vorbereitungsspielen besonders wert und welches Fazit ziehst Du aus dem Turnier in Olsztyn?

Lebedew: Diese Vergleiche sind wichtig, um zu sehen, wo wir gerade stehen und was wir noch zu tun haben.  Das hat uns das Turnier in Olsztyn aufgezeigt.  Wir haben am Wochenende wichtige Schritte gemacht und junge Spieler wie Ruben Schott und Florian Hecht haben die Möglichkeit bekommen, gegen hochklassige Mannschaften zu spielen. Das wird für die Zukunft wichtig sein.

 

Aufgrund von internationalen Aufgaben stehen Dir in der Vorbereitung nicht alle Spieler zur Verfügung. Kawika Shoji ist mit Team USA unterwegs, Tomas Kmet mit der Slowakei und Neuzugang Srecko Lisinac mit Serbien spielen bei der Europameisterschaft. Wie schwer wiegt dieses Problem und wie kompensiert Ihr die Ausfälle in der täglichen Trainingsarbeit?

Lebedew: Es ist normal, dass zu diesem Zeitpunkt einige Spieler fehlen und es Dinge gibt, die wir nicht trainieren können. Am meisten fehlt uns Kawika, weil wir im Training nur einen Zuspieler haben und so weniger Spielformen üben können.

 

Was sind Deine Erwartungen an das Saisoneröffnungsspiel am 15. Oktober gegen Pokalsieger Generali Haching und warum sollte man sich dieses Volleyball-Highlight nicht entgehen lassen?

Lebedew: Ich erwarte ein hochklassiges Spiel, ein tolle Atmosphäre, Leidenschaft, Spaß und hoffentlich am Ende drei Punkte für die BR Volleys.

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