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Zwei Höhepunkte in vier Tagen

Mo 21.11.2016
Die BR Volleys stehen in dieser Woche vor wichtigen Aufgaben. Auf die Hauptstädter wartet mit dem DVV-Pokal-Match gegen den TSV Herrsching (24. Nov um 19.30 Uhr) sowie dem Bundesliga-Klassiker gegen die SWD powervolleys Düren (27. Nov um 16.00 Uhr) der dritte Heimspiel-Doppelpack der noch jungen Saison. Für das Team von Headcoach Roberto Serniotti sind die zwei Duelle innerhalb von nur vier Tagen auch eine Belastungsprobe für Körper und Geist.

2016-11-22

Foto: Eckhard Herfet


Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Gespräch mit PD Dr. Oliver Miltner, der als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie seit der Spielzeit 2007/08 der Mannschaftsarzt des Hauptstadtclubs ist. In seiner Praxis "DocOrtho, Die Bewegungsprofis" in der Friedrichsstraße genießt das BR Volleys Team dank Dr. Miltner und seinen Kollegen eine umfassende Betreuung, die Grundlage für eine optimale Leistung auf dem Parkett ist. Unterstützt wird der 52-Jährige in dieser Saison von Physiotherapeut Sebastian Riekehr und Athletik-Trainer Erik Helm.  

Oliver, liegt es eigentlich nahe, dass man als Orthopäde in den sportmedizinischen Bereich geht?
Dr. Oliver Miltner: Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich wollte immer in diesem Tätigkeitsfeld arbeiten. Vor meinem Medizinstudium habe ich Diplom-Sportlehrer studiert und somit war es für mich die logische Konsequenz, in der Sportmedizin aktiv zu sein. Aber es gehört auch das Quäntchen Glück dazu, um es dorthin zu schaffen, wo ich heute stehe.

Wie genau sieht denn die sportmedizinische Betreuung bei den BR Volleys aus?
Miltner: Inzwischen ist das wirklich eine allumfassende Betreuung für das Team. Die neue Spielzeit begann für uns eigentlich mit dem letzten Matchball der alten Saison. Damals wurde festgelegt, welche der Spieler zu den präventiven Leistungschecks müssen, um das Sommerprogramm zu steuern und welche Behandlung ab August nötig ist, um zum Trainingsbeginn topfit zu sein. Dieses Programm wurde in enger Absprache mit den Ärzten der jeweiligen Nationalmannschaften umgesetzt. Als die Spieler von ihren Auswahlteams zurück und neue Spieler zu uns kamen, wurden alle einem umfangreichen Medizincheck. Auf dessen Basis wurden die sportorthopädische und physiotherapeutische Befundung summiert und anhand der Ergebnisse für alle Spieler ein individuelles Trainingsprogramm in unserem OrthoTrain aufgestellt. Während der Saison findet fortlaufend ein intensiver Austausch mit Physiotherapeut, Athletik-Trainer, Coach und Management statt, um möglichst mit einer geringen Anzahl an Verletzungen durch das Spieljahr zu kommen. Außerdem führen wir seit Jahren eine Verletzungsstatistik, um unseren Prozess immer weiter zu optimieren.

Wie gestaltet sich die tägliche Zusammenarbeit mit Physiotherapeut Sebastian Riekehr und Athletik-Trainer Erik Helm, beide sind ja neu im BR Volleys Team?
Miltner: Wir stehen in einem engen Austausch. Ich telefoniere täglich mit Sebastian oder wir sehen uns bei der Behandlung in der Friedrichstrasse, um die Konzepte zu adaptieren. Mit Erik spreche ich ein- bis zweimal pro Woche oder wir treffen uns im OrthoTrain. Zusätzlich besteht Kontakt mit Teammanager Florian Vogel, Coach Roberto Serniotti und Manager Kaweh Niroomand.

Wie beurteilst Du den aktuellen Gesundheitszustand des Teams, bisher musste lediglich Steven Marshall zu Saisonbeginn verletzungsbedingt pausieren?
Miltner: Die Spieler sind in einer sehr guten Verfassung und wir arbeiten im Kollektiv daran, dass dies auch so bleibt. Die Belastung wird jedoch in den kommenden Wochen steigen, auch weil uns die nächsten Gegner in Pokal, Meisterschaft und Champions League in sehr kurzen Zeitabständen noch stärker als bisher fordern werden. Ein Vorteil könnte dabei möglicherweise die Ausgeglichenheit des Kaders sein, weil wir somit den Stammspielern auch mal Pausen geben können, um Verletzungen vorzubeugen.

Du bist bei nahezu jedem Heimspiel dabei. Schaust Du da eher als Arzt oder Fan zu?
Miltner: Das ist eine gute Frage (lacht). Ich glaube, wenn man das so lange Zeit macht wie ich, dann wird man automatisch Fan der Mannschaft. Ich habe noch in der Sömmeringhalle begonnen, vor damals 500 bis 1.000 Zuschauern und heute dieses Spektakel, da fehlen mir manchmal schon die Worte. Klar bin ich also ein Fan, aber ich habe auch immer einen medizinischen Blick auf die Aktionen. Jahrelang konnte ich mich auch bei vermeintlichen Schiedsrichterfehlentscheidungen richtig aufregen, habe mir aber für diese Saison ganz fest vorgenommen, das abzustellen. Bei hitzigen Spielen, wie es sicher auch am Donnerstag gegen Herrsching eines wird, muss ich mich bremsen. Ich glaube uns steht ein ganz heißer Pokalabend bevor, an dessen Ende ich hoffentlich als Arzt keine Verletzungen zu beklagen habe und als Fan den Finaleinzug bejubeln darf.

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