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DIE BR VOLLEYS STEHEN IM CHAMPIONS LEAGUE FINAL FOUR!

Mi 12.04.2017
Die Sensation ist tatsächlich perfekt - die Berlin Recycling Volleys fahren nach Rom! In einem Match für die Geschichtsbücher bezwang der Deutsche Meister den haushohen Favoriten Dynamo Moskau erneut mit 3:2 (37:35, 22:25, 21:25, 25:15, 15:8) und zieht damit erstmals sportlich in das Final Four der CEV Champions League ein. Mit diesem Erfolg hat das Team einer überragenden Saison in der Königsklasse schon jetzt die vorläufige Krone aufgesetzt. In der ewigen Stadt treffen die Hauptstädter am 29. April voraussichtlich auf den Titelverteidiger Zenit Kasan.

2017-04-12

Foto: CEV


Die siegreiche Formation aus dem Hinspiel sollte es auch in Russland richten. Robert Kromm, Ruben Schott, Graham Vigrass, Aleksandar Okolic, Paul Carroll, Tsimafei Zhukouski und Luke Perry waren gefordert. Die Berliner begannen extrem konzentriert im Sports Palace zu Moskau. Mit starkem Block und einsatzfreuduger Abwehr legte der Deutsche Meister regelmäßig Breakpunkte vor (2:0, 6:4). Der mit fünf treuen Anhängern angereiste Fanclub "7. Mann" konnte zwei direkte Aufschlagpunkte von Okolic bejubeln (15:12), doch die "Russischen Riesen" wussten zu kontern (15:17). Beide absolut gleichwertigen Mannschaften zeigten immer wieder schnellen Volleyball über die dominanten Mittelblocker (19:19). Es wurde sich nichts geschenkt und nachdem die Hausherren zunächst zwei Satzbälle liegen ließen, wehrten sie nervenstark gleich zehn Chancen der Berliner ab. Mit seinem dritten Blockpunkt erlöste Vigrass die Männer in Schwarz: 1:0-Führung nach 45 (!) Minuten Spielzeit (37:35).

Die Olympiasieger auf der anderen Netzseite reagierten gereizt und allen voran Berezhko brachte die Berliner in Verlegenheit (0:6, 3:8). Während Dynamo nun felsenfest in der Annahme stand, hielten Kromm und Co. mit der besseren Blockarbeit dagegen (12:16). Viele Aufschlagfehler aufseiten der Russen ließen die Mannschaft von Cheftrainer Serniotti hoffen (18:19). Eine unglückliche Netzberührung von Vigrass beim Drückduell mit Grankin bescherte dem Favoriten jedoch drei Satzbälle und im zweiten Anlauf stand es verdientermaßen 1:1 (22:25).

Starangreifer Bakun, der zwischenzeitlich durch den genauso durchschlagskräftigen Kruglov ersetzt wurde, kehrte auf das Parkett zurück und Moskau legte erneut vor (6:8). Aber im dritten Durchgang konnten sich die BR Volleys nun wieder voll und ganz auf Diagonalangreifer Carroll verlassen, der nahezu fehlerlos Punkt um Punkt sammelte. Dazu gesellten sich erst ein Ass und ein Rückraumangriff von Kromm, dann ein Block von Okolic (14:11). Dieser Drei-Punkt-Vorsprung wurde zunächst gekonnt verteidigt, bis erst Grankin (19:20) und dann Antipkin (20:23) die Berliner mit ihren starken Aufschlägen komplett aus dem Rhythmus brachten. Ein strittiges Ass - auf oder neben der Linie - von Volkov sorgte für das 1:2 (21:25).

Nun hatte sich der Druck hin zum Deutschen Meister verlagert, den nächsten Durchgang mussten die Gäste unbedingt gewinnen und sie lieferten in beeindruckender Manier ab. Sofort zogen die Serniotti-Schützlinge davon. Ob Zhukouski mit der Zuspielfinte, Schott gegen den Dreierblock oder Carroll im Block gegen den Moskauer Rückraumangriff - es spielte nur noch eine Mannschaft (6:2, 10:5, 16:10). Zwei Blocks in Serie entschieden diesen Durchgang frühzeitig (18:11). Auch Steven Marshall schaffte es noch auf das Scoreboard und eine erfolgreiche Challenge nach Kromm-Angriff bescherte den 2:2-Satzausgleich (25:15)  

Im Tiebreak setzten sich die BR Volleys mit ihrer selbstbewussten Präsenz vom ersten Ballwechsel an in den Köpfen der Russen fest und sammelten in Block und Abwehr einfach alles ein (5:1). Der Lauf hielt an und mit einer Führung wurden die Seiten gewechselt (8:4). Der Australier Carroll ließ nicht mehr locker und Vigrass war mit weiteren Schnellangriffen zur Stelle - die BR Volleys hatten tatsächlich acht Matchbälle zum Einzug in das Finalturnier der Königsklasse (14:6). Okolic verwandelte Nummer drei zum grenzenlosen Jubel und zum Ticket in die "ewige Stadt"!

Ruben Schott, der in dieser Champions-League-Saison regelmäßig über sich hinauswuchs, war im Anschluss sichtlich bewegt: "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Dass wir uns diesen Traum jetzt erfüllt haben, ist für mich wirklich unfassbar. Mein Körper zittert noch immer und wir sind alle überglücklich. Der erste Satz hat uns gezeigt, dass wir mithalten und sogar dominant sein können - auch auswärts. Wir haben immer an uns geglaubt. Ab dem vierten Satz spielten wir wie im Rausch. Am Schluss habe ich gar nicht mehr auf die Punkte geguckt und nur den Fokus auf jeden einzelnen Ball gelegt. Wir haben uns tatsächlich belohnt!"

Ein stolzer Manager Kaweh Niroomand ordnete diesen Erfolg wie folgt ein: "Ich bin sprachlos - und das ist wirklich sehr selten der Fall. Das ist die größte sportliche Leistung unseres Vereins, ein geschichtsträchtiger Erfolg. Der Schlüssel war, dass die Mannschaft nach dem dritten Satz nicht resigniert hat, weil wir schon dort besser waren. Die Russen haben einseitigen Power-Volleyball gespielt und wenn man lange genug mithält, können sie ihr Spiel nicht umstellen. Jetzt freuen wir uns als gesamter Verein auf das Erlebnis in Rom!" Dort bekommen es die BR Volleys im Halbfinale voraussichtlich mit Zenit Kasan, dem Champions-League-Sieger der Jahre 2008, 2012, 2015 und 2016 zu tun, der das Playoff-6-Hinspiel gegen die russischen Landsmänner von Belogorie Belgorod mit 3:1 gewann und morgen auswärts zum Rückspiel antreten muss.

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