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Jede Serie endet mal

Sa 23.01.2016

Die BR Volleys verloren am Samstagabend ihr erstes Spiel dieser Volleyball Bundesliga-Saison beim heimstarken TV Ingersoll Bühl mit 2:3 (25:18, 21:25, 19:25, 25:22, 12:15). Damit ist die Serie von elf Bundesligasiegen in Folge für den Hauptstadtclub gerissen. Vor 1.183 frenetischen Zuschauern in der Großsporthalle von Bühl erwischten die Berliner einen gebrauchten Tag, konnten aber dank eines starken Comebacks im vierten Satz zumindest einen Punkt mit nach Hause nehmen.


2016-01-23

Foto: Eckhard Herfet


Das Berliner Lazarett lichtete sich zum Gastspiel in Bühl ein wenig. Zwar musste Cheftrainer Roberto Serniotti weiterhin auf Kapitän Robert Kromm verzichten, doch Tomas Kmet und Tsimafei Zhukouski meldeten sich wieder einsatzbereit. Trotzdem vertraute der Italiener zunächst der gleichen Formation wie vor drei Tagen im Champions-League-Duell gegen Belogorie Belgorod. Paul Carroll, Sebastian Kühner, Nicolas Le Goff, Felix Fischer, Paul Lotman, Ruben Schott und Erik Shoji sollten es bei diesem schwierigen Auswärtsspiel richten.

Die BR Volleys zeigten im ersten Satz nach kurzer Abtastphase (3:3) ganz starken Sport. Zwei Aufschlagserien von erst Fischer und dann Kühner bauten großen Druck auf die Bühler Annahme auf. Kombiniert mit guter Blockarbeit und einem abschlussstarken Carroll legten die Berliner einen Zwischenspurt hin (10:6, 14:7). Der Hauptstadtclub war zu jedem Zeitpunkt Herr im Haus und ließ den TVB nicht mehr herankommen (21:15). Der Australier Carroll beendete einen ersten Durchgang, der Hoffnung auf mehr machte.

Umso unerklärlicher war es, dass Kühner und Co in den folgenden Sätzen nicht daran anknüpften. Konnte man zu Beginn von Durchgang zwei noch eine knappe Führung verteidigen (8:6), verloren die BR Volleys im Anschluss völlig den Faden (11:14). Zhukouski brachte kurzzeitig ein wenig frischen Wind in das Berliner Angriffsspiel, aber insgesamt war die Eigenfehlerquote zu hoch und die Annahme meist zu unsicher. So war es symptomatisch, dass Schott nach misslungener Annahme zum 1:1-Satzausgleich geblockt wurde (21:25).

Wer auf eine Wende in Satz drei hoffte, sah sich getäuscht. Früh rannte der Hauptstadtclub einem Rückstand hinterher und zeigte weiterhin ungewohnte Schwächen in der Annahme (5:7, 7:13). Ein starker Graham Mc Ilvaine dirigierte das Spiel der Bisons geschickt und stellte den Berliner Block, der so gut wie keinen Zugriff fand, vor große Probleme (12:20). Der schwache Durchgang der Berliner ging schließlich durch einen weiteren Service-Fehler von Lotman ebenso deutlich wie verdient verloren (19:25).

In einer umkämpften Anfangsphase von Satz vier, in der es für die BR Volleys darum ging, endlich wieder den eigenen Rhythmus zu finden, war es Europameister Le Goff, der seine Farben in der Partie hielt (5:5). Eine Aufschlagserie von MVP Nehemiah Mote brachte die Hauptstädter aber erneut ins Hintertreffen (7:10). Serniotti versuchte mit der Einwechslung von Aprad Baroti neben dem bereits eingewechselten Kmet von der Seitenlinie für neue Impulse zu sorgen, aber seine Mannschaft schien mit ihrem Latein am Ende (15:18). Doch plötzlich zeigte das BR Volleys Team endlich, warum man bis dahin noch kein Bundesligaspiel verloren hatte. Zhukouski sorgte für Druck von der Aufschlaglinie, mit Le Goff stand der Block und Baroti hämmerte die Bälle zu Boden. Ein Ass von Le Goff stellte ein bereits verloren geglaubtes Match nochmals auf Unentschieden (25:22).

Nun deutete vieles auf einen knappen Auswärtssieg des Favoriten hin, das berühmte Momentum lag bei den Gästen. Doch das Heimteam von Ruben Wolochin ließ auch im Tiebreak nicht locker (4:4). Die Großsporthalle in Bühl wurde zum echten Hexenkessel, in dem die Bisons zur Höchstform aufliefen und den Berlinern mit starker Blockarbeit endgültig den Zahn zogen (6:10). Den BR Volleys war nun das kräftezehrende Belgorod-Match und die zuletzt dünne Personaldecke anzumerken, sodass man sich schlussendlich den kampfstarken Bühlern mit 2:3 (12:15) geschlagen geben musste.

Headcoach Roberto Serniotti sah ein sehr wechselhaftes Spiel seiner Mannschaft: "Wir haben einen wirklich starken ersten Satz gespielt. Leider ließ dann unsere Qualität im Aufschlag und vor allem in der Annahme nach. Dadurch ist das Match gekippt. Wir haben im vierten Satz noch mal eine großartige Moral bewiesen, aber dann hatten wir das Glück nicht auf unserer Seite. Gratulation an Bühl, die wirklich ein starkes Heimspiel gezeigt haben."  

Nun gilt es für die BR Volleys, die Kräfte zu bündeln und bereits am Dienstag im letzten und wichtigen Spiel der Champions-League-Gruppenphase bei Arkas Izmir (26. Jan um 18.00 Uhr) ein anderes Gesicht zu zeigen, um mit einem Sieg zumindest die Teilnahme am CEV-Cup zu sichern. "Unsere Personalsituation entspannt sich trotz leichter Krankheiten allmählich. Wir werden am Dienstag fit und hochmotiviert in dieses wichtige Spiel gehen", ist Serniotti zuversichtlich.

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