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Saisonrekordkulisse sieht VfB-Sieg in Berlin

Mi 24.01.2018
6.261 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle bekamen ein würdiges "Duell der Giganten" zu sehen, bei dem die BR Volleys gegen den weiterhin ungeschlagenen Tabellenführer VfB Friedrichshafen jedoch mit 1:3 (23:25, 25:22, 17:25, 29:31) den Kürzeren zogen. Insgesamt sechs Matchbälle konnten die wacker kämpfenden Berliner abwehren, bevor die Männer von Vital Heynen sich zum Auswärtssieg blockten. Mit acht Punkten Vorsprung für die Häfler ist damit hinsichtlich Platz eins eine Vorentscheidung in der Bundesliga-Hauptrunde gefallen.

2018-01-24

Foto: Eckhard Herfet


Ein hochmotivierter Georg Klein rutschte gegen seinen Ex-Verein in die Startformation und begann neben den Stammkräften Paul Carroll, Robert Kromm, Steven Marshall, Pierre Pujol, Graham Vigrass sowie Luke Perry. Aufseiten des VfB fehlten Tomas Kocian und Jakob Günthör krankheitsbedingt.

Vom ersten Punkt an entwickelte sich das erwartete Szenario. Der sehr selbstbewusst auftretende VfB suchte mit seinen Float-Aufschlägen nahezu ausschließlich Kapitän Kromm in der Annahme und machte selbst kaum Eigenfehler. Die Hauptstädter fanden dagegen zunächst kein Mittel, machten es dem Gegner mit Netz- oder Angriffsfehlern zu einfach (3:8, 5:12). Erst Mitte des Auftaktsatzes häuften sich die guten Abwehraktionen bei Pujol und Co und eine Aufschlagserie von Vigrass sorgte plötzlich für Spannung (14:17). Mit zwei wichtigen Blockpunkten des Kanadiers gelang dem Hauptstadtclub nach zwischenzeitlichen sieben Punkten Rückstand sogar noch der Ausgleich, doch den ersten Satzball schnappte sich der VfB. Kromms ersten Angriff kratzen die Gäste spektakulär vom Parkett, den zweiten setzte er ins Aus (23:25).

Mit einem geschenkten Punkt von Vital Heynen (Rot für den Gästetrainer zu Satzbeginn) starteten die Berliner in den nächsten Spielabschnitt und nahmen ihren Schwung direkt mit. Das erste Break gelang nach einer Korrektur von Schiedsrichter Joachim Mattner (6:4), weitere folgten, als Marshall die Abwehrformation fein ausguckte und Vigrass danach schon wieder blockte (10:6). Die aufkommende Gegenwehr des VfB erstickten der BR Volleys Block und der Aufschlag von Carroll (18:12). Dennoch kämpften sich die Friedrichshafener nach Annahmeschwächen der Gastgeber zurück (24:22). Eine Seltenheit besiegelte den Ausgang des zweiten Satzes: Sossenheimer setzte seinen Aufschlag ins Netz (25:22).

Ein stetiges Abtasten entwickelte sich im dritten Satz (7:7, 10:10), bis der Pokalfinalist als erster den Druck erhöhen konnte. Der Service des starken Sossenheimer brachte die Berliner Annahme in Bredouille (11:14). Mit den Einwechslungen von Adam White und Aleksandar Okolic versuchte Trainer Luke Reynolds eine Wende einzuleiten, aber zwei eindrucksvolle Blocks der Gäste entschieden den dritten Durchgang endgültig (14:22). Protopsaltis machte kurzen Prozess (17:25).

Nun legten die BR Volleys einen Blitzstart hin, blockten gleich mit Kromm und Klein insgesamt dreimal (7:2), aber der VfB hatte mit starker Abwehr die passende Antwort (12:12). Über 6.000 Zuschauer wurden Zeugen eines dramatischen vierten Satzes. Auf ein Ass von Kromm (18:16) folgte das schnelle Re-Break. Den ersten Matchball schnappten sich die Heynen-Schützlinge (23:24). Fünf weitere konnten Kromm & Co mit sicherer Annahme abwehren. Den siebten schlug der Kapitän dann zur Enttäuschung der großartigen Kulisse in den VfB-Block (29:31).

Der Mannschaftsführer auf der anderen Seite des Netzes, Zuspieler Simon Tischer zeigte sich zufrieden: „Das Ergebnis ist sensationell. Am Ende haben Kleinigkeiten und ein wenig Glück die Partie entschieden, obwohl wir auf dem Zahnfleisch liefen. Einige Spieler haben gefehlt, andere sind angeschlagen ins Match gegangen. Wir haben teilweise nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten, haben Berlin zu oft zu schnell zu Punkten kommen lassen. Irgendwann konnten wir die Ballwechsel wieder lang halten und die BR Volleys zu Fehlern zwingen. Dazu die ein oder andere unmögliche Abwehr und so gewinnst du dann.“

BR Volleys Mittelblocker und Ex-Häfler Georg Klein äußerte sich trotz der verdienten Niederlage kämpferisch: „Man hat gesehen, dass wir mittlerweile mit Friedrichshafen mithaltenn können. Ich glaube fest daran, dass wir sie in dieser Saison noch schlagen werden. Wir können uns noch immer steigern, während Friedrichshafen in meinen Augen an seiner Leistungsgrenze spielt. Uns ist Vital Heynens Taktik bekannt, darauf müssen wir uns einfach noch besser einstellen.“ Nun müssen die BR Volleys aber erstmal wieder auswärts bestehen. In der CEV Champions League wartet mit den Spacer’s Toulouse (30. Jan um 20.00 Uhr) eine ebenso schwierige wie wichtige Herausforderung.

 

 

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