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Benjamin Patch: „Ich hatte andauernd Gänsehaut“

Di 29.04.2025
Fotos: Andreas Gora, citypress/Pohl, Sebastian Wells
Fotos: Andreas Gora, citypress/Pohl, Sebastian Wells

Benjamin Patch trug von 2018 bis 2022 das Trikot der BR Volleys, mit denen der Diagonalangreifer dreimal Deutscher Meister und einmal Pokalsieger wurde. Drei Jahre lang bildete der heutige Vereinsbotschafter mit Zuspieler Sergey Grankin ein kongeniales Duo. Parallel zum Abschied des Russen aus Berlin beendete auch Patch etwas überraschend mit gerade 28 Jahren seine Karriere als Volleyballprofi. Am Sonntag beim ersten Playoff-Finale zwischen den BR Volleys und der SVG Lüneburg war Patch wieder da – als Zuschauer. Im Anschluss schilderte er seine Eindrücke auf der Tribüne, sein familiäres Gefühl für Berlin und lobte seinen Nachfolger Jake Hanes.

Ben, willkommen zurück in Berlin. Bist du extra wegen der Finals aus den USA hergekommen?
Benjamin Patch: „Nein, ich bin schon vor ungefähr zwei Monaten zurückgekehrt nach Berlin, das ich fast zwei Jahre zuvor verlassen hatte. Ich arbeite jetzt für ein Luxusmode- und Design-Geschäft in Kreuzberg. Die haben mich in New York angerufen und mir gesagt, sie bräuchten einen neuen Kreativdirektor. Das ist ein sehr cooler Job. Vielleicht können wir sogar eine Verbindung zum Sport schaffen, mal sehen.“

Und wie hat dir das erste Finalspiel gefallen?
Patch: „Es war wunderbar. Da sind zwei widerstreitende Gefühle in mir. Ich kenne Volleyball so gut, ich kenne die Zuschauerbegeisterung so gut, das ganze Umfeld. Ich erlebe also einerseits die sportliche Auseinandersetzung irgendwie mit, andererseits kann ich es als Zuschauer einfach genießen, zu sehen, wie athletisch die Jungs sind, wie hoch sie springen. Ich bin davon wirklich besonders fasziniert und habe das Gefühl, Volleyball ist noch physischer geworden. Und dazu diese großartigen Fans, die eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Ich hatte andauernd Gänsehaut.“

Wie gefällt dir Jake Hanes, der im BR Volleys Team jetzt deine frühere Position bekleidet?
Patch: „Jake ist unglaublich, unbeschreiblich. Er ist ein ganz anderer Spieler als ich war, aber was hat der Kerl für einen starken Arm! Und in welcher Höhe er unterwegs ist. Es ist aber auch schön, alte Teammates wieder in Aktion zu sehen. Moritz Reichert war einer meiner ersten Mitspieler hier in Berlin. Er ist ein bisschen älter, reifer geworden und hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“

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Auch in die Feierlichkeiten von Titelsponsor Berlin Recycling wurde Patch am Sonntag eingebunden.

Was denkst du über den Finalgegner aus Lüneburg?
Patch: „Ich war ja auch schon zur Champions League hier und kann sagen: Ich finde sie klasse, eines der beeindruckendsten Teams, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Ich denke, sie sind etwas ausgeglichener, haben nicht den einen Star. Und es ist sehr wichtig, dass die BR Volleys es auch gar nicht zulassen, dass sich in diesem Duell jetzt einer zum Star entwickeln kann. Denn das kann ein Geschehen zum Kippen bringen, einen Wechsel herbeiführen, wenn eine Person ein bisschen mehr zu strahlen beginnt. Aber die BR Volleys haben das in Spiel eins gut gemacht, das war ein schönes Match aus Berliner Sicht.“

Welche Erinnerungen kommen denn bei dir hoch, wenn du hier beim Finale deinen Nachfolgern zuschaust?
Patch: „Da sind so viele Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind. Wie immer, wenn ich bei Spielen bin, habe ich Sergey Grankin einen Text geschickt und ein Foto und ihn gefragt: Was glaubst du, wo ich bin? Wir hatten eine Weile keinen Kontakt. Aber als wir beide hier gespielt haben, hatten wir gemeinsam eine solch tolle Geschichte, unsere kleine Love-Story. An viele unserer großartigen Momente habe ich gedacht beim Spiel. Es ging aber nicht nur um uns beide. Wir hatten insgesamt so ein spezielles Team und so eine besondere Beziehung zu den Fans hier. Das war ein bisschen wie ein Traum.“

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Ein Herz und eine Seele: Grankin und Patch beim Pokalsieg 2020 in Mannheim.

Wie viel Kontakt hast du denn noch zu deinen alten Teamgefährten?         
Patch: „Nicht so viel, aber ich gebe mein Bestes. Obwohl ich jetzt ein ganz anderes Leben führe, ich bin sehr beschäftigt die ganze Zeit. Ich unterhalte mich manchmal mit Ruben Schott, mal mit Moritz, natürlich auch mit Sergey manchmal. Mit Pierre Pujol. Und mit Timothée Carle, nächsten Monat ist seine Hochzeit, und ich werde da sein. Weißt du, was das Besondere an Berlin ist? Du kommst nicht nur hierher, um Volleyball zu spielen. Du findest eine Familie fürs Leben. Wir bleiben in Kontakt, und das ist sehr schön.“

Wirst du am kommenden Samstag wieder auf der Tribüne sitzen und zuschauen?
Patch: „Wenn eine Meisterschaftsentscheidung fallen kann, auf jeden Fall!“

Tickets für das dritte Playoff-Finale am Samstag (03. Mai um 18.00 Uhr) gegen die SVG Lüneburg gibt es hier: www.br-volleys.de/ticketshop

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