News
Saisonabschluss mit guten Nachrichten: Der Kern des Meister-Teams bleibt

Zu feiern wird der großen BR Volleys Familie nie langweilig. Wer viel feiert, hat ja meistens viel gewonnen. So wie die Mannschaft des Rekordmeisters in der am vergangenen Samstag beendeten Saison. Zum dritten Mal in Folge sicherte sie sich das Triple aus Supercup, DVV-Pokal und Deutscher Meisterschaft. Am Montagabend (05. Mai) ließen rund 400 Gäste das Team bei der traditionellen Abschlussfeier im VIP-Bereich der Max-Schmeling-Halle für diese kontinuierlichen Erfolge gebührend hochleben. Und Geschäftsführer Kaweh Niroomand hatte gute Nachrichten: Der Großteil der Mannschaft bleibt den BR Volleys treu.
Der Jubel war groß, als Spieler, Coaches und medizinische Abteilung den Saal betraten, die zwei Tage zuvor in der mit 8.553 Zuschauern ausverkauften Max-Schmeling-Halle den 15. Meistertitel nach Berlin geholt hatten. Kaweh Niroomand ließ es sich nicht nehmen, noch einmal auf eine „großartige Saison“ hinzuweisen, in der „wir wieder gezeigt haben, wer das dominante Team im deutschen Volleyball ist. In der Finalserie nur einen Satz abzugeben – das muss uns erst mal einer nachmachen“. Nach den Niederlagen im Februar und März sahen einige die Berliner ins Wanken geraten. Diesen Stimmen gab Niroomand nach dem Gewinn der Meisterschaft eine bejubelte Antwort: „Bei uns in Berlin wackelt gar nichts. Höchstens ein paar Brücken. Die kennen wir auch, aber die reißen wir selbst ab.“
Lobende Worte gab es zum Saisonabschluss nicht nur für die Mannschaft. Wie gewohnt lieferten Moderator Karsten Holland und DJ Jörg Günzel die stimmungsvolle Untermalung, als Kapitän Ruben Schott sich im Namen der Mannschaft bei Sponsoren, Partnern, Volunteers, dem Medical Staff und den vielen ehrenamtlichen Helfern bedankte, bei allen Beteiligten, was sie im Umfeld des Vereins und speziell bei den Spielen leisten. „Ohne euch könnten wir das alles nicht erleben“, sagte er nach einer wieder einmal sehr erfolgreichen Saison mit viel mehr Höhepunkten als den drei gewonnenen Titeln und erneut mehr als 100.000 Zuschauern im Volleyballtempel.
Danach äußerte sich der Geschäftsführer, auch das ist schöne Tradition bei dieser Veranstaltung, zu den mit Spannung erwarteten Personalien der nächsten Saison. Die Wehmut unter den Fans wäre sicher noch größer gewesen, hätte Johannes Tille seinen bevorstehenden Abschied nicht bereits im Dezember angekündigt. Der 2022 ursprünglich als Backup für den Spanier Angel Trinidad geholte Zuspieler hat sich in Berlin zu einem herausragenden Nationalspieler gemausert und war an allen drei Triples der BR Volleys maßgeblich beteiligt. Nun wechselt der gebürtige Bayer im besten Volleyballer-Alter in die polnische PlusLiga, um sich in einer Topliga zu beweisen. „Egal, wen wir holen, Hannes werden wir nicht gleich sofort gleichwertig ersetzen können“, sagte Niroomand. Mit Tobias Krick verlässt ein weiterer Nationalspieler die deutsche Hauptstadt. Der Mittelblocker überzeugte besonders in den entscheidenden Saisonphasen mit verlässlich guten Leistungen und sammelte so reichlich Titel. Wohin es ihn zieht, ist noch nicht bekannt.
Er lief wegen seiner Trikotnummer 1 zwar immer als Erster bei den Mannschaftsvorstellungen aufs Spielfeld. Aber in der ersten Reihe stand Adam Kowalski selten. Trotzdem war der bescheiden auftretende Libero bei den Fans überaus beliebt. Bei allen: den Fans, in der Geschäftsstelle, den Mitspielern. War Not am Mann, war der 30-Jährige bereit, auf seiner Position sehr gute Leistungen zu zeigen. Über seine Rolle hat er nie geklagt, sondern während seiner gesamten sechs Jahre in Berlin eine hochprofessionelle Einstellung vorgelebt und war stets ein Ruhepol im Team. Kowalski kehrt nun in sein Heimatland zurück. „Das tut mir richtig weh“, so Niroomand, „er ist ein Vorbild als Sportler. Aber wir müssen Platz schaffen für die vielen deutschen Talente.“ Mit dem gleichaltrigen Jan Fornal verlässt auch der zweite Pole die BR Volleys, allerdings nach nur einer Saison. Genau wie der junge Zuspieler Djifa Amedegnato, der vom Rekordmeister an ein Team in den Niederlanden abgegeben wird, damit er dort mehr Spielpraxis sammeln kann. „Er muss jetzt spielen“, erklärte Niroomand. Und vielleicht irgendwann zurückkehren.
Einen Wechsel gibt es außerdem bei den Physiotherapeutinnen: Nach fünf Jahren, in denen sie kaum ein Spiel verpasste, sucht Sophia Fronicke eine neue Herausforderung. Das war es mit den Abgängen – vorerst. Bei Libero Kyle Dagostino stehen die Zeichen auf Verbleib. Definitiv mindestens eine weitere Spielzeit in Berlin verbringen werden die Mittelblocker Nehemiah Mote, der Australier erlebt hier damit seine fünfte Saison, Florian Krage und Matthew Knigge. Der Saison-MVP Jake Hanes bleibt ebenso erster Diagonalangreifer wie Daniel Malescha sein nimmermüder Backup. Auch auf der Annahme-Außen-Position ist Kontinuität angesagt: Kapitän Ruben Schott, Moritz Reichert und der Belgier Simon Plaskie tragen weiterhin das orangene Trikot. Anstelle von Fornal tritt der US-Amerikaner Nolan Flexen (23 Jahre alt/2,06 Meter groß), der direkt vom College nach Europa wechselt. Für Kowalski als zweiter Libero wird Maximilian Treiter vom VC Olympia ins Team eingebaut. Dabei sein wird in der kommenden Saison auch Arthur Wehner, ein 2,05 Meter großer Zuspieler, der beim VC Dresden seine Karriere begann und bereits auf Kurzeinsätze für die BR Volleys kam. Der noch 19-Jährige ist eine der größten deutschen Volleyball-Hoffnungen.
Einen letzten gemeinsamen Auftritt hat das Triplesieger-Team am Dienstag (06. Mai), dann wird der alte und neue Deutsche Meister vom Regierenden Bürgermeister Kai Wegner im Roten Rathaus empfangen. Es folgen anschließend ein paar Tage Urlaub und für viele dann ein langer Nationalmannschaftssommer- unter anderem mit der Weltmeisterschaft auf den Philippinen (12. bis 28. Sep).