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Die zwei Gesichter der BR Volleys

So 02.11.2014

Wie schon beim Heimauftakt gegen den TV Ingersoll Bühl zeigten die BR Volleys auch beim heutigen Bundesliga-Klassiker gegen den VfB Friedrichshafen zwei grundverschiedene Gesichter. Nachdem die Berliner zwei Sätze lang Spiel und Gegner dominierten, ging das Match noch mit 2:3 (25:16, 25:18, 20:25, 15:25, 9:15) verloren und somit auch die Tabellenführung.


2014-11-02

Die bewegte Geschichte des Bundesliga-Klassikers ist seit diesem Wochenende um ein Kapitel reicher.
Foto: Günter Kram, Friedrichshafen


Dabei begann alles optimal: Schon nach drei Ballwechseln stand es 3:0 für die BR Volleys, die auch in der Folgezeit die spielbestimmende Mannschaft blieben. Insbesondere im Aufschlag und Block waren die Gäste dem VfB, bei dem erstmals Simon Tischer als Zuspieler in der Startformation stand, zu diesem Zeitpunkt überlegen. Dank einer Aufschlagserie von Robert Kromm setzten sich die BR Volleys auf 16:12 ab und hielten den Druck konstant hoch. Auch eine Auszeit von VfB-Trainer Stelian Moculescu beim Stand von 20:13 konnte das Team um Kapitän Scott Touzinsky nicht mehr stoppen. Kurz darauf leuchtete mit 25:16 ein klarer Satzgewinn des Meisters auf den Anzeigetafeln in der ZF-Arena.

Im Folgedurchgang bot sich den 3.100 Zuschauern ein ähnliches Bild. Während Friedrichshafen zahlreiche Aufschlagfehler produzierte, agierte Berlin in diesem Element fast fehlerfrei und trotzdem druckvoll. Über die Stationen 8:4 und 16:9 steuerten die Hauptstädter, bei denen in dieser Phase vor allem Paul Carroll überzeugte, dem nächsten ungefährdeten Satzerfolg entgegen, den Tomas Kmet per Angriff zum 25:18 perfekt machte.

Doch plötzlich kam es zum Bruch im Spiel der BR Volleys. Am Anfang des dritten Durchgangs ließen die Hauptstädter mehrere Punktballchancen aus und vergaben somit leichtfertig eine frühzeitige Führung. Diese Situation nutzte der VfB, angeführt von einem starken Max Günthör, gnadenlos aus und zog bei 10:7 erstmals auf drei Zähler davon. Die daraus resultierende Auszeit von Trainer Mark Lebedew brachte nicht den gewünschten Effekt. Während Friedrichshafen jetzt konstanter aufschlug und besser abwehrte, konnten die Berliner nicht mehr an die bis dahin gezeigte Leistung anknüpfen. Konsequenz daraus war ein deutliches 25:15 für die Gastgeber.

Die blieben nun am Drücker und setzten sich im vierten Durchgang erneut schnell ab. Auch ein Wechsel auf der Berliner Zuspielposition, von Kawika Shoji auf Sebastian Kühner, brachte das VfB-Team nicht aus seinem mittlerweile gefundenen Rhythmus. Über die Zwischenstände 8:5 und 16:12 erreichte der Serienmeister ein 25:20 und somit den Satzausgleich.

Der alles entscheidende Tie-Break verlief zunächst ausgeglichen, ständig wechselte die Führung und beim Seitenwechsel lag der VfB knapp mit 8:7 in Front. Die Vorentscheidung zugunsten der Gastgeber fiel beim Stand von 10:8, als Robert Kromm & Co gleich mehrere Angriffsmöglichkeiten nicht zum Punkterfolg verwandeln konnten. Statt 10:9 stand es jetzt 11:8 für den Rekordmeister, der sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen ließ und kurz darauf nach einem Aufschlag-Ass von MVP Simon Tischer das 15:9 und einen verdienten 3:2-Triumph bejubeln konnte.

Entsprechend entspannt zeigte sich VfB-Trainer Stelian Moculescu nach der Partie: „Manchmal geht es gut und manchmal nicht. Heute ging es eben gut“, lautete dessen lakonischer Kommentar. Obwohl er seiner „ganzen Truppe ein Kompliment aussprechen“ müsse, freue er sich besonders über die Leistung seines Regisseurs Simon Tischer, für den dieser Erfolg „sehr wichtig“ gewesen sei.

BR Volleys Coach Mark Lebedew gratulierte dem Kontrahenten zum Sieg und stellte fest, dass „der VfB ab dem dritten Satz ruhiger gespielt und seine Chancen konsequenter genutzt“ habe. Auf die Frage, was der Trainer und seine Spieler aus diesem Match lernen können, antwortete der Australier gewohnt trocken: „Dass wir noch nicht so weit sind, wie wir sein müssen!“

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