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Großer Kampf vor großer Kulisse

Do 18.12.2014

Leider gelang dem BR Volleys Team keine Wiederholung des Überraschungscoups aus dem Hinspiel. Trotzdem erlebten die 6.489 Zuschauer in der Berliner Max-Schmeling-Halle am Donnerstag einen unterhaltsamen Volleyballabend und ein hochklassiges Champions-League-Match, in dem sich der Deutsche Meister dem polnischen Spitzenteam Asseco Resovia Rzeszow am Ende nur knapp mit 2:3 (19:25, 20:25, 25:21, 25:17, 10:15) geschlagen geben musste.


2014-12-18

Ein echtes Volleyballspektakel: BR Volleys gegen Asseco Resovia Rzeszow.
Foto: Eckhard Herfet


Die Mannschaft aus der Weltmeister-Liga feierte im vierten Gruppenspiel den dritten Sieg und liegt nun punktgleich mit den Berlinern (je 8 Punkte) an der Tabellenspitze. Dahinter rangieren Budva (Montenegro) und Ljubljana (Slowenien). Nur die Gruppensieger und die besten fünf von sieben Gruppenzweiten qualifizieren sich für die Play-off-Runde.

Das polnische Starensemble startete in der Max-Schmeling-Halle ebenso konzentriert wie fokussiert und demonstrierte vom ersten Ballwechsel, dass man sich im Kampf um den Gruppensieg keine weiteren Schwächen erlauben wollte. Dabei kam den Gästen, die zunächst mit DVV-Kapitän Jochen Schöps als Diagonalangreifer agierten, entgegen, dass die Berliner nach Annahmeproblemen ihre Punktbälle zu selten verwandeln konnten. BR Volleys Zuspieler Sebastian Kühner, wie Schöps auf der Gegenseite mit der deutschen Nationalmannschaft WM-Dritter, hatte es schwer, optimale Angriffsbälle zu servieren. Sein Pendant Fabian Drzyzga, bei Rzeszow einer von fünf Akteuren aus der polnischen Weltmeistermannschaft, hatte bessere Optionen, um seine Mitspieler erfolgreich in Szene zu setzen. Bei 13:17 aus Berliner Sicht reagierte Trainer Mark Lebedew und holte Martin Krystof für Robert Kromm neben Libero Erik Shoji und Kapitän Scott Touzinsky in die Annahme. Doch auch dies half nicht. Rzeszow, aktuell in der polnischen Liga die Nummer zwei hinter Belchatow, brachte den Satz 25:19 souverän nach Hause.

Anschließend weckten die Hausherren mit einer 7:4-Führung bei den fast 6.500 Besuchern des Berliner Volleyballtempels erstmals die Hoffnung auf eine Überraschung. Die Berliner, jetzt wieder mit Kromm und den Blockspezialisten Rob Bontje und Tomas Kmet, hatten den Verlust des ersten Durchgangs gut weggesteckt. Es entwickelte sich ein Spielgeschehen auf Augenhöhe. Bis 20:20 schien der Satzgewinn möglich. Doch die folgenden „big points“, die wichtigen Punkte, machte erneut der Gast aus Polen und sicherte sich auf diese Weise den 25:20-Satzerfolg.

Im folgenden Abschnitt schienen dem Deutschen Meister bei 6:10 alle Felle davon zu schwimmen. Doch der für den Australier Paul Carroll auf der Diagonalposition eingewechselte Christian Dünnes brachte sein Team mit druckvollen Aufschlägen und entschlossenen Schmetterbällen zurück ins Match. Bei 10:10 gelang erstmals der Ausgleich und spätestens bei der 19:16-Führung wurde der Volleyballtempel zum Hexenkessel. Als Schöps seinen Aufschlag zum 23:21 ins Netz floppte, gab es auf den Rängen kein Halten mehr. Wenig später stand es 25:21 und die BR Volleys waren wieder im Spiel. Diese Euphorie übertrugen die Gastgeber in den vierten Durchgang und bestimmten – weiter mit Dünnes – nun endlich locker und selbstbewusst die Ballwechsel. Über 8:4 und 16:12, da hatte Rzeszow bereits Zuspiel und Diagonalangriff ausgetauscht, gelang mit 25:17 der ohrenbetäubend gefeierte 2:2-Satzausgleich.

Die spektakuläre Aufholjagd hatte den Berlinern nicht nur viel Kraft, sondern auch Konzentration gekostet. Im alles entscheidenden Tie-break zogen die Polen mit starken Aufschlägen und einigen glücklichen Blockbällen sofort auf 7:1 davon. Die BR Volleys versuchten mit hohem Service-Risiko noch einmal eine Wende herbei zu führen, doch fast alle Aufschläge landeten nun im Netz oder Aus, so dass man das 15:10 für die Gäste und damit die 2:3-Niederlage nicht mehr verhindern konnte.

Jochen Schöps bestätigte: „Ja, wir wollten heute die 0:3-Heimschlappe wettmachen und waren besser vorbereitet. Zwei Sätze lang lief es einfacher als erwartet. Dann hatte sich Berlin eingestellt, schlug besser auf und war durch Christian Dünnes stärker im Angriff. Unser Ziel bleibt Gruppenrang eins, aber auch, dass wir uns nach einer kleinen Krise als Mannschaft weiterentwickeln.“

BR Volleys Trainer Mark Lebedew: „Wir wussten, dass Rzeszow alles tun würde, um sich für die Niederlage im Hinspiel zu rehabilitieren. Das ist ihnen am Anfang und am Ende des Spiels auch gelungen. Wir gehen mit vier Punkten aus den beiden Duellen mit einem Gegner, der sich die Teilnahme am Finalturnier auf die Fahnen geschrieben hat. Unter diesem Aspekt bin ich zufrieden, auch wenn wir anfangs unser Spiel nicht wie erhofft durchsetzen konnten. Insgesamt denke ich, haben wir jetzt eine gute Ausgangsposition haben, um den Sprung in die nächste Champions-League-Runde zu schaffen.“

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