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Prägendes Erlebnis: eine Nacht mit dem Kältebus

Mo 03.02.2025
Fotos: BR Volleys
Fotos: BR Volleys

Mit dem Kältebus und der Kälte-Notübernachtung will die Berliner Stadtmission Kältetote in Berlin verhindern. Vom 1. November eines jeden Jahres bis zum darauffolgenden 31. März sucht der Kältebus mit seinem Team nach hilflosen Wohnungslosen, die nicht mehr aus eigener Kraft eine Kälte-Notübernachtung aufsuchen können und fährt sie auf ihren Wunsch zu einem sicheren Übernachtungsplatz. Gemeinsam mit dem theologischen Vorstand der Berliner Stadtmission, Dr. Christian Ceconi, begleitete BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand nun die engagierten Ehrenamtler bei einem Einsatz.

Es war ein Abend, der Kaweh Niroomand noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Nach der Andacht in der Notübernachtung in der Lehrter Straße ging es für den BR Volleys Geschäftsführer mit der Notfallhilfe der Berliner Stadtmission durch die Nacht. Drei Kältebusse fuhren von der Zentrale ab, um bis in die Morgenstunden Menschen zu helfen, die auf der Straße in Not gerieten. Für Niroomand ein von der ersten Minute an prägendes Erlebnis: „Ich bin sehr beeindruckt von dem Tag. Es gibt drei Dinge, die mir besonders imponiert haben. Da ist zuerst das große Engagement der Ehrenamtlichen. Teilweise sind das junge Menschen, die Freitagabend auch allen Grund hätten, die andere Seite des Berliner Nachtlebens zu genießen. Dann sind da Busfahrer, die sich seit zwölf oder mehr Jahren überragend einbringen. Die Leute machen das aus tiefster Überzeugung, begegnen jedem Gast mit einem Lächeln.“ Ebenso blieb Niroomand die hervorragende Organisation und Strukturierung der Einsätze im Kopf: „Wir reden viel über den Mangel an Digitalisierung in Deutschland, aber das war mal ein gutes Beispiel, wie es simpel und effizient gehen kann. Die Kommunikation zwischen der Leitstelle, den aufmerksamen Bürgern, den Einrichtungen und Bussen – alles läuft digital und effizient. Man bekommt ein Verständnis dafür, wie viele Aufnahmestellen für Hilfebedürftige es eigentlich in Berlin gibt, auch in den Randbezirken. Alle kennen sich und es besteht ein etabliertes System, auf das man sich verlassen kann.“

Die junge Schichtleiterin Marry nahm Niroomand und Dr. Ceconi an diesem Abend unter ihre Fittiche. „Auch sie hat mich nachhaltig beeindruckt. Wie Marry völlig offen, tolerant und empathisch auf jeden Gast zugegangen ist.“ Die Kältebus-Mitarbeiter versuchen zunächst mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, bieten ihre Hilfe, eine Tasse heißen Tee oder einen warmen Schlafsack an. Auf eigenen Wunsch werden die Gäste für die Nacht an einen ruhigen und sicheren Platz gebracht. Der Kältebus fährt jeden Tag durch die Hauptstadt und kann doch nur einem ganz kleinen Teil der schätzungsweise 6.000 bis 8.000 Menschen ohne Obdach in Berlin helfen. „Zu unseren Begegnungen zählten viele Osteuropäer und viele waren in dramatischen Zuständen oder sogar körperlich stark eingeschränkt. Es war zu sehen, dass es nicht nur um Armut geht, auch Integration und Inklusion spielen eine große Rolle. Diese Themen fließen auf der Straße zusammen“, erzählt Niroomand. Anfänglich war es laut Marry eine recht ruhige Nacht, dann nahmen die Aufträge an dem regnerischen Abend deutlich zu.

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Niroomand beschäftigte im Nachgang vor allem die Frage der Lösung des Problems in Großstädten wie Berlin. „Die gibt es wohl leider nicht, solange die Verteilungsfrage in unserer Gesellschaft so Bestand hat. Alle anderen Gedanken sind eine Utopie. Es bleibt eine politische und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Auswirkungen bestmöglich abzumildern.“ Konkret heißt das für die BR Volleys und ihre Bemühungen für die Berliner Stadtmission: „Ich habe ganz viele neue Stellen gesehen, wo wir was tun können. Aber das können wir nicht allein. Dazu werden wir wieder unsere Partner brauchen. Auch die Berliner Stadtmission ist von den Sparmaßnahmen des Senats betroffen und muss in manchen Bereichen Abstriche machen. Der Bedarf wird nicht weniger und solche Eindrücke motivieren, diese wichtige Arbeit weiter zu begleiten und zu unterstützen. Und vor allem müssen wir die ehrenamtliche Säule der Gesellschafft stärken!“

Weitere Informationen zur Arbeit der Kältehilfe: https://www.berliner-stadtmission.de/kaeltebus

Am Mittwoch (05. Feb) ist das BR Volleys Team außerdem wieder in der Bahnhofsmission am Zoologischen Garten im Einsatz und hilft bei der Essensausgabe und Verpflegung der Gäste.

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