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Der neue SCC kämpft sich zurück

So 29.08.2010
In einem packenden Kampfspiel setzte sich der SCC BERLIN am Sonntag in der Sporthalle Sömmeringstraße vor 1.780 begeisterten Zuschauern gegen den SV Bayer Wuppertal mit 3:2 (24:26, 25:20, 25:18, 32:34, 15:11) durch.

Total 2:22 Stunden dauerte die Partie, in der die Fans (und das Management) eine Art "Wiedergutmachung" für die enttäuschende 0:3-Pleite in Unterhaching erhofften. Dass diese Erwartungen letztlich nach wechselvollem Verlauf - nach Sätzen 0:1, 2:1, dann 2:2 und 3:2 - zur Freude des im Schnitt bemerkenswerten jungen Publikums erfüllt wurden, darf als positives Zeichen gesehen werden - für Potenzial, Charakter und Kampfgeist der vor Saisonbeginn deutlich veränderten SCC-Formation.

"Wir haben nach Unterhaching intensiv mit der Mannschaft geredet", sagte SCC-Manager Kaweh Niroomand. Nicht nur, um sie wachzurütteln sondern um ihr auch klar zu machen, "dass sie als Profis den Fans, die an sie glauben, und dem Verein, der ihnen ein vollprofessionelles Umfeld bietet, einiges schuldig sind. In punkto Einstellung, Wettkampfvorbereitung und darin, dass nur gemeinschaftliches Miteinander zum Erfolg führt". Er habe daran erinnert, dass die Zeiten der "alten SCC-Mannschaft" vorbei sind, in denen Siege gegen Moers oder Unterhaching eine Selbstverständlichkeit waren. Und dass sie die "neue Mannschaft" verkörpern, die sich ihre eigene (neue) Identität erst noch erkämpfen müsse. Denn das habe auch das 3:2 über Wuppertal gezeigt: "Die Mannschaft muss sich derzeit alles hart erarbeiten - jeden Punkt, jeden Satz, jedes Spiel."

Beweise dafür lieferte die sonntägliche Begegnung zur Genüge: So im ersten Abschnitt, als die Gäste mit ihrem Aufschlagdruck ständig führten, der SCC den 21:21-Ausgleich schaffte, 23:22 vorn lag, aber dann Angriffsmöglichkeiten verschenkte. So im vierten Durchgang, in dem Wuppertals Trainer Jens Larsen teilweise die Stammbesetzung auf drei Positionen veränderte (u.a. Hove für Chowanski auf Zuspiel) und die Gäste mehrfach auf vier Zähler (15:19, 17:21) davonziehen konnten. Der SCC arbeitete sich heran und hatte das 3:1 vor Augen, vermochte aber vier Matchbälle nicht durchzubringen. Der siebente Satzball für Bayer (zum 32:34) war ein Geschenk von SCC-Mittelblocker Marcus Böhme, der einen Angriffsball weit in die Galerie schlug.

"Abhaken hieß danach die Devise", erklärte SCC-Kapitän Jaro Skach, "denn so eine Pleite wie in Unterhaching wollten wir nicht noch einmal zulassen." Und es war der 21-jährige Böhme, vor der WM noch im 18er Kader der Nationalmannschaft, der im fünften Entscheidungssatz wichtige Punkte beisteuerte: So sein Smash zum 6:4 und der Block zum 8:4. Überragend im Tiebreak jedoch Berlins serbischer Diagonalangreifer Jovan Vukanovic, der um alles in der Welt gewinnen wollte. Insgesamt verbuchte er 27 Punkte (21 Angriff, 4 Block, 2 Aufschlag) und war damit mit Abstand "Spieler des Tages": Spirovski 14, Panousos 12, Westphal und Böhme je 11.

Wuppertals Kapitän Gergely Chowanski, ein früherer Berliner, bestätigte hinterher "sehr enttäuscht" zu sein: "Weil der SCC nicht so stark wie in der Vergangenheit auftritt und wir unbedingt ins Halbfinale wollen." Er bemängelte, "dass wir das Hoch nach dem gewonnenen vierten Satz nicht in den Tiebreak hinüber bringen konnten". Ausschlaggebend sei wohl die SCC-Stärke im Block gewesen, "sonst waren wir in den anderen Elementen gleichwertig".

Nachdem in den Berliner Medien da und dort bereits über eine "Krise beim SCC" spekuliert wurde, wirkte Trainer Michael Warm verständlicherweise erleichtert. Er wollte aus seiner Mannschaft keinen Akteur herausheben, meinte aber: "Ich empfand es als sehr wichtig und hilfreich, wie sich unser Management nach der Schlappe gegen Unterhaching verhalten hat. Es hat sich mit der Mannschaft und den Trainern kurzgeschlossen, Vertrauen und Gemeinsamkeit dokumentiert." Ein Kompliment für den SCC, der offenbar anderes im Sinn hat, als das übliche Handlungsmuster nach Niederlagen aus vielen Profisportarten (und in Amateurvereinen) nachzuvollziehen.

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