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Eine Frage des Vertrauens

So 29.08.2010
Trotz der kritischen Personallage und eines missglückten Starts sind Trainer und Mannschaft des SCC BERLIN Volleyball in der gestrigen Partie gegen den TSV Unterhaching nicht hektisch geworden. Der Lohn vor 1.300 begeisterten Zuschauern war ein klarer 3:1 (23:25, 25:16, 25:15, 25:19) Erfolg. Damit haben die Hauptstädter nun zwei Spieltage vor Ende der Bundesliga-Normalrunde den begehrten dritten Rang vor den am 04. April startenden Play-offs so gut wie sicher.

Lediglich drei Wechselspieler statt maximal sechs warteten beim SCC auf ihren Einsatz. Angreifer Falko Steinke nach Kreuz- und Innenbandriss nur als Zuschauer mit Krücken in der Halle. Kapitän und Zuspieler Jaro Skach nach fiebriger Grippe, die sich zur Lungenentzündung ausgeweitet hatte, daheim. Und zu allem Überfluss verletzte sich Annahmespezialist Sebastian Prüsener bei einer Blockaktion Mitte des ersten Satzes an der linken Hand. Trainer Michael Warm vertraute den verbliebenen acht Akteuren.

Den ersten Durchgang, den der SCC schwach begonnen hatte (3:9, 14:16, 16:16, 16:21, 23:24), konnten sie nicht mehr umbiegen, aber danach beherrschte der Gastgeber trotz der erwähnten Situation die Gäste unerwartet deutlich. Seit Unterhaching im Jahr 2000 ins Oberhaus aufstieg, hat es nun 21 Erfolge für die Berliner und fünf für die Bayern gegeben. Allerdings stammt die letzte Niederlage des SCC aus dem Hinspiel, als das 3:0 der Hachinger für Unruhe und Spekulationen in den Berliner Medien sorgte.

Er sei ungeachtet der Probleme und des 0:1-Rückstandes ruhig geblieben, so Warm, "weil ich Vertrauen zu der Mannschaft habe und in den letzten Wochen und Monaten schon soviel passiert ist, was aber die Truppe letztlich nur zusammen geschweißt hat". Der Trainer vertraute auf den Skach-Vertreter Tilo Koch im Zuspiel und wurde nicht enttäuscht. Jener habe seine Sache nach anfänglicher Unsicherheit "gut gemacht". Athanasios Panousos, der wegen Rückenproblemen wie Diagonalangreifer Jovan Vukanovic im Training pausieren oder kürzer treten musste, sprang für Prüsener in die Bresche. Und Mittelblocker Marcus Böhme, den Warm als Entlastung für Vukanovic im Training als Diagonalangreifer präparierte, hat in den Endphasen der Sätze jeweils das ihm entgegen gebrachte Vertrauen vollauf gerechtfertigt.

"Vielleicht waren wir anfangs etwas nervös, weil es für uns so eine Art Endspiel um den dritten Rang war", meinte hinterher Tilo Koch, der in dieser Saison sein erstes Match von Anbeginn bestritt und durchspielte. Der 35-jährige Immobilienkaufmann, der im Gegensatz zu seinen Kollegen (10x Training) nur noch vier Mal wöchentlich trainiert, wertete das 3:1 als Bestätigung dafür, "dass die Mannschaft Moral bewies, clever, kompakt und diszipliniert gekämpft und gespielt hat". Und sich von "paar Krücken zwischendurch" nie habe von ihrer Linie abbringen lassen.

"Die Mannschaft war schlecht und ich war schwach", bestätigte "Mr. Unterhaching", Hauptangreifer Michael Mayer, den allgemeinen Eindruck. Selten hat man einen der stärksten Angreifer der Liga so viele Fehler - Schmetterbälle ins Aus oder in den Block - machen sehen. Eine Folge der taktisch geschickten Flatteraufgaben der Berliner (vor allem von Koch und Fischer) gegen die junge Annahmereihe der Gäste. Das wiederum machte dem früheren Berliner (VCO und SCC) Patrick Steuerwald das Leben als Zuspieler und Mayer den Part als wichtigster Punktebringer schwer - zumal gegen einen SCC-Block, der seine Qualitäten erneut eindrucksvoll demonstrierte (siehe 9:0-Führung im vierten Abschnitt).

Eine kleine Geste des Vertrauens sei noch erwähnt: Bei 23:24 im Auftaktdurchgang segelte der Risiko-Aufschlag von Mittelblocker Aleksandar Spirovski zum 23:25 ins Netz. An der Bank klopfte ihm SCC-Manager Kaweh Niroomand aufmunternd auf die Schulter: "Macht nichts. Es geht weiter." Niroomand und das Management haben sich auch an die Seite des Trainers und des Aufgebots gestellt, als es nicht gut lief - nun zeigt sich eine klare Leistungsentwicklung der Mannschaft, die in der Rückrunde nur einmal verloren hat.

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