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Ein Fest der Emotionen

So 29.08.2010
Die Stimmung war großartig, die Kulisse mit 4.297 Zuschauern mitreißend - doch nach einem knapp zweistündigem Kampf auf Biegen und Brechen hat der Titelverteidiger VfB Friedrichshafen das zweite Play-off-Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft mit 3:1 (25:23, 19:25, 25:19, 33:31) beim SCC BERLIN für sich entschieden.
Damit führt der Serienmeister vor der dritten Begegnung (Modus "best of five") am Mittwoch in Friedrichshafen mit 2:0 und benötigt nur noch einen Sieg zum Einzug ins Finale. Der Erfolg am Sonntagabend war für den VfB die Fortsetzung seiner makellosen Bilanz in dieser Bundesliga-Saison. In allen 26 Spielen blieb Friedrichshafen ungeschlagen.

SCC-Cheftrainer Andrej Urnaut präsentierte bei Anpfiff eine Startformation, die man nach den letzten Wochen nicht unbedingt erwarten musste: Auf der diagonalen Angriffsposition begann statt Aleksandar Spirovski diesmal Sebastian Fuchs. Und in der Annahme durfte statt des Letten Janis Smedins der Holländer Allan van de Loo - neben Libero Martin Krystof und Salvador Hidalgo Oliva - starten. Zuspieler Jaroslav Skach und die Mittelblocker Malte Holschen und Ricardo Galandi komplettierten die "Starting-Seven" der Berliner.

Spekulativ, ob dies die Aktionen des Rekordmeisters vom Bodensee beeinflusste. Tatsache aber war, dass die Gastgeber besser ins Spiel fanden. 8:5 und 16:15 lag der SCC bei den technischen Auszeiten in Front. Auch weil der Gast selten zu seiner gefürchteten Aufschlagstärke fand und auch im Angriff fehlerhaft agierte. Bei 19:20 aus Berliner Sicht erspielte sich Friedrichshafen erstmals die Führung. Und brachte den Durchgang knapp mit 25:23 nach Hause, weil Topangreifer Georg Grozer nach etlichen misslungenen Attacken zweimal auf schwieriger Position punktete.

Es spricht für den Behauptungswillen des SCC, der bis dahin in der Max-Schmeling-Halle eine 2:1-Siegbilanz gegen den Branchenführer verbuchte, dass man nach dem etwas unglücklichen Satzende unbeeindruckt weiterkämpfte. Und auch erfolgreicher spielte, wie die Zwischenstände von 8:4 und 16:12 auswiesen. Auf der Gegenseite demonstrierte Erfolgscoach Stelian Moculescu seine Unzufriedenheit mit zwei Wechseln. Marcus Böhme, vor der Saison vom SCC zum VfB gegangen, musste Platz für Lukas Bauer machen. Und in der Annahme durfte der in Berlin ausgebildete Christian Fromm den Job des Brasilianers Andre Lukianetz übernehmen. Doch das Geschehen dominierte nun der SCC, was auf den prall gefüllten Rängen entsprechende Begeisterung auslöste. Die Berliner - allen voran Libero Krystof - gaben selbst aussichtlos erscheinende Bälle nicht verloren und waren -insbesondere dank des Kubaners Hidalgo - im Angriff immer schwerer zu stoppen. Nach 25:19 war der Satzgleichstand erreicht.

Im dritten Abschnitt sah man wieder die VfB-Startformation. Und einen etwas unkonzentriert wirkenden SCC. Einige Ballwechsel wurden buchstäblich verschenkt. Bei 3:6 brachte Urnaut im Außenangriff Smedins für van de Loo. Das zeigte Wirkung, denn bei 12:11 gingen die Gastgeber erstmals in Führung. Im folgenden Schlagabtausch brachten zwei Asse durch Grozer den Titelverteidiger wieder in Vorteil. Auch Lukianetz und Idi fanden nun die Lücken im ansonsten starken SCC-Block. Auch die Einsätze von Spirovski (für Fuchs) und Schwarz (für Skach) konnten den Satzgewinn der Friedrichshafener nicht mehr verhindern.

Der vierte Satz bot Dramatik pur und hielt am Ende keinen Zuschauer mehr auf seinem Platz. Der SCC führte 8:5, 15:12. Kassierte das 15:15, hatte 17:15-Vorteil und 17:19-Rückstand. Schmetterte sich auf 20:20 heran. Musste das 20:22 quittieren. Schaffte den 22:22-Ausgleich. Hatte bei 23:24 den ersten Matchball gegen sich. Und selbst bei 25:24, 26:25, 27:26, 28:27, 29:28, 30:29 sechs Satzbälle. Die Arena wurde zum Hexenkessel. Bei 30:31 zweiter VfB-Matchball abgewehrt. Doch dann sorgt bei 31:32 ein As von Andre Lukianetz für die Entscheidung und das glücklichere Ende für den VfB. Ein Riesenspiel, ein großartiger Kampf des SCC-Teams und beste Werbung für Volleyball!

Stimmen und Meinungen:

VfB-Trainer Stelian Moculescu:
"Es war sehr spannend - zwei Sätze völlig ausgeglichen und jeweils ein Durchgang relativ klar entschieden. Natürlich hatten wir am Ende auch das Glück des Tüchtigen. Meine Jungens hätten bei 20:18 den Durchgang eigentlich nach Hause bringen müssen. Schon, um meine Nerven zu schonen ... weiter sind wir erst, wenn wir am Mittwoch den dritten Sieg schaffen."

SCC-Kapitän Jaroslav Skach:
"Schade, dass wir die Chancen zum Satzausgleich im vierten Abschnitt nicht nutzen konnten. Aber hier hat sich gezeigt, dass Friedrichshafen mit solchen engen Situationen aufgrund der größeren Erfahrung besser umgehen kann als wir ... wir werden auf jeden Fall nochmals alles versuchen, um in Friedrichshafen das bessere Ende für uns zu haben."

SCC-Manager Kaweh Niroomand:
"In der einen oder anderen engen Situation ein paar Fehler weniger und wir hätten die Möglichkeit der Tiebreak-Entscheidung im fünften Satz gehabt. Aber die Angriffsoptionen des VfB sind momentan einfach größer als bei uns. In Friedrichshafen sind wir nun noch mehr in der Außenseiterposition ... richtig weh tut, dass die Verbandsführung sich wiederum nicht hat blicken lassen. Wie wir hier in Berlin inzwischen unsere Sportart präsentieren, ist in Deutschland einzigartig und hätte schon mal eine offizielle Anerkennung verdient."

epo

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