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SCC blickt optimistisch in die Zukunft

So 29.08.2010
Auf einmal strahlten die Gesichter, glänzten die Augen - Kaweh Niroomand hatte eine Vision in den Raum gestellt: Er träume davon, "hier in dieser Arena Champions League Spiele mit 5.000 bis 7.000 Zuschauern zu erleben", hatte der Macher des SCC BERLIN verkündet und damit Aufbruchstimmung erzeugt.
Beim traditionellen Saisonausklang von Berlins Volleyballteam Nr. 1 waren Fans, Helfer, Sponsoren und Medien in bisher nie erlebter Zahl erschienen, was auch mit dem Wechsel in den großzügig bemessenen VIP-Bereich der Max-Schmeling-Halle zusammenhängt. In der Arena im Stadtbezirk Prenzlauer Berg, seit der letzten Saison regelmäßiger Austragungsort von SCC-Spitzenspielen, ist eben alles größer dimensioniert als im bisherigen Charlottenburger SCC-Stammquartier Sömmeringhalle.

Für eine positive Grundstimmung hatten bereits Niroomands Vorredner gesorgt. Staatssekretär Thomas Härtel, Volleyballfreund und Repräsentant des Berliner Senats, traf mit seiner Einschätzung die Gefühlslage haargenau. Wenngleich im abgelaufenen Spieljahr sportlich nicht alle Wünsche beim SCC aufgegangen seien, so habe der Klub als "Bundesliga-Spitzenreiter" (hinsichtlich des Zuschauerschnitts) mit vielen begeisternden Spielen "die Sportmetropole Berlin erneut würdig vertreten".

Ähnliches war von Thorsten Endres, Geschäftsführer der Deutschen Volleyball-Liga, zu vernehmen. Der SCC habe sich im europäischen Challenge Cup als "Aushängeschild des deutschen Volleyballs erwiese", sei über viele Jahre national in der Spitze und habe das "Jahr eins nach der Verabschiedung von Geschäftsführer Günter Trotz großartig gemeistert". Dank des Einsatzes der beiden jungen Geschäftsstellen-Bereichsleiter Matthias Klee (Teammanagement / Marketing) und Frank Bachmann (Finanzen / Sponsoring) habe es in der "Max-Schmeling-Halle eine Stimmung und Zuschauerresonanz wie in keinem anderen Verein der Bundesliga gegeben".

Dies bestätigte anschließend SCC-Manager Kaweh Niroomand: "Was Matthias und Frank in dieser Saison verwirklicht haben, hat mich - das muss ich ehrlich sagen - auch wieder neu motiviert." Es folgten weitere Danksagungen an Sponsoren, an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, an Spieler, Trainer, die medizinische Abteilung ("die wohl beste in der ganzen Liga") und Institutionen der Stadt Berlin. Ohne die Unterstützung, so Niroomand, von Senat und Landessportbund "wäre der Wechsel in die Max-Schmeling-Halle nicht möglich gewesen".

Nach einem "großen Umbruch im Kader" mit sechs neuen Spielern sowie neuem Trainer habe man in der ersten Saisonhälfte "einige Spiele unnötig verloren". Dann sei die Mannschaft zusammen gewachsen und habe das Spieljahr mit den beiden dritten Rängen in Meisterschaft und Europacup "erfreulich" beendet. Auf der anderen Seite sei der nicht risikofreie Schritt in die große Arena überaus erfolgreich gewesen. "Mit mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und in den Medien". Der SCC sei in der Zweckgemeinschaft der fünf Berliner Topklubs Alba, Eisbären, Hertha BSC und Füchse mittlerweile eine akzeptierte Größe.

"Doch wir können und wollen nicht stehen bleiben. Deshalb streben wir in der nächsten Saison eine Finalteilnahme an und möchten - wenn zwei deutsche Vereine startberechtigt sind - in die Champions League." Dazu seien die Verträge von sechs Akteuren verlängert worden: Kapitän Jaroslav Skach, Sebastian Fuchs, Janis Smedins, Ricardo Galandi, Martin Krystof und Salvador Hidalgo Oliva. Mit anderen würden noch Gespräche geführt. Fest steht bisher nur, dass Mittelblocker Malte Holschen seine Profikarriere beendet und nach Münster geht, um dort seine Facharzt-Ausbildung zu starten. Mit dem Ziel der Verstärkung habe man den lettischen Nationalspieler und Mittelblocker Viktors Korzenevics (zuletzt mit Almeria/ESP in der Champions League) verpflichtet und Außenangreifer Sebastian Krause (7 Länderspiele für Deutschland) von den Netzhoppers Königs Wusterhausen zu seinem Ausgangsverein zurückgeholt. Niroomand: "Die Vergleiche mit Perugia im Finale des Challenge Cups und mit Friedrichshafen haben gezeigt, dass wir im Angriff einen richtigen Kracher brauchen. Den suchen wir noch."

Den zweijährigen Vertrag mit dem slowenischen Cheftrainer des SCC, Andrej Urnaut, werde man vorzeitig lösen. Das sei keine Frage der sportlichen Qualifikation, "doch wenn es nicht zusammen passt, dann müsse man die Sache beenden". Er dankte dem vielfachen jugoslawischen Auswahlspieler, der vor einem Jahr von seinem Trainerposten in Belgien nach Berlin gewechselt war, ausdrücklich für die geleistete Arbeit und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute.

Die komplett versammelte Mannschaft hatte zum Saisonausklang den Ausschankdienst bei Getränken übernommen und überreichte den Sponsorenvertretern kleine Geschenke. Malte Holschen übernahm diesen Part für seine Kollegen und bedankte sich unter großem Beifall beim "Mister Volleyball des SCC", Kaweh Niroomand.

Nachwuchstrainer Franko Hölzig, einst Nationalspieler für die DDR, später dann SCC-Leistungsträger und in der gesamtdeutschen Auswahl erfolgreich, berichtete in einer Gesprächsrunde über die Berliner Kinder- und Jugendarbeit und vom Ziel, den bisher 17 nationalen Meistertiteln der SCC-Juniors möglichst noch in dieser Saison weitere hinzuzufügen.

Neben dem Ehrenpräsidenten des Berliner Volleyball-Verbandes Götz Moser gehörte der aktuelle Verbandschef und Rekord-Nationalspieler Rene Hecht zu den herzlich begrüßten Gästen. Gesichtet wurden auch zwei Ex-SCC-Spieler, die es über den Hauptstadtclub und die Nationalmannschaft im Vorjahr ins Ausland zog. Außenangreifer Dirk Westphal war nach eigenem Bekunden als Profi in Taranto/ITA nicht rundum zufrieden, möchte aber seinen Auslandsaufenthalt verlängern. Mittelblocker Felix Fischer indes, bei Paris Volley/FRA nicht recht glücklich, könnte sich eine Rückkehr in die Bundesliga durchaus vorstellen. Beide werden sich schon in der nächsten Woche - gemeinsam mit Sebastian Fuchs, Ricardo Galandi und Sebastian Krause - beim Lehrgang der Nationalmannschaft in Heidelberg wiedertreffen.

epo

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