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Enttäuschung vor großer Kulisse

So 29.08.2010
Die Erwartungen waren groß, die Begeisterung auf den Rängen einmal mehr außergewöhnlich. Dennoch endete die Heimpremiere der Volleyballer der SCC BERLIN am Samstagabend mit einer schmerzlichen 2:3-Niederlage (18:25, 25:11, 22:25, 25:23, 9:15) gegen den EnBW TV Rottenburg.

Dabei "waren die Rahmenbedingungen optimal", wie SCC-Manager Kaweh Niroomand hinterher bestätigte. Bemerkenswerte 3.700 Zuschauer hatten beim vierten SCC-Auftritt in der ursprünglich für Berlins Olympiabewerbung gebauten Max-Schmeling-Halle den Weg in den Stadtbezirk Prenzlauer Berg gefunden. Die tollen Erlebnisse bei den Volleyballfesten im Vorjahr gegen Düren und Friedrichshafen, die erfreulichen Ergebnisse der Nationalmannschaft während der Sommerpause und die Neugier auf das SCC-Team 2009/2010 boten hierfür gute Voraussetzungen. Erstaunlich die Resonanz dennoch, schließlich hatten sich in der SCC-Stammhalle in der Charlottenburger Sömmeringstraße gegen Rottenburg - ein ambitionierter Klub, aber kein Schwergewicht der Liga - in der Vergangenheit nicht mehr als 1.000 Zuschauer eingefunden.

Woran lag es, dass diesmal dem "Volleyball-Happening" in der großen Arena der krönende i-Punkt nicht beschieden war? Dass der SCC katastrophal schlecht startete, dann aufholte und im Tiebreak regelrecht einbrach (Satzfolge: 18:25, 25:11, 22:25, 25:23, 9:15)? SCC-Mittelblocker Jaromir Zachrich fand folgende Erklärung: "Wir sind im Gegensatz zum 3:0 auswärts in Düren nicht als Team aufgetreten. Vielleicht hat die ungewohnte Umgebung, das Bemühen, sich auf dieser großen Bühne möglichst gut darzustellen, zur Verkrampfung geführt." Der neue SCC-Chefcoach Andrej Urnaut sah "viel zu viele Fehler und eine große Nervosität" bei seinen Schützlingen und meinte: "Möglicherweise sind einige der jungen und neuen Leute in unserer Mannschaft von dieser ungewohnten Kulisse zu sehr beeindruckt und abgelenkt gewesen."

Rottenburgs Trainer Hans-Peter Müller-Angstenberger meinte: "Dieses Spiel mussten wir im Gegensatz zu anderen nicht gewinnen, aber wir wollten es versuchen. Und haben es mit Leidenschaft, mentaler Lockerheit tatsächlich geschafft, eine der besten Mannschaften der letzten zwanzig Jahre im deutschen Volleyball zu schlagen." Die Strategie sei nach Videoanalyse des SCC in Düren gewesen, auf Flatteraufgaben zu setzen und möglichst Diagonalangreifer Sebastian Fuchs in seinem Wirkungsradius einzugrenzen. Obwohl der junge Berliner die meisten Punkte der Partie (23) markierte, blockten die Gäste ihn mit zunehmender Spieldauer immer effektiver. Ende des vierten Durchgangs kam für Fuchs der eigentliche Außenangreifer Salvador Hidalgo Oliva und führte sich erfolgreich ein. Doch bei einer Aufschlagserie von Dirk Mehlberg - einer von fünf ehemaligen Spielern des VC Olympia Berlin im Rottenburger Kader - im fünften Satz patzte auch der von den Netzhoppers zum SCC gewechselte Kubaner. Fuchs kam zurück, als bei 7:12 im Tie-break eigentlich schon alles verloren war.

SCC-Macher Kaweh Niroomand stand die Enttäuschung schon während der Partie ins Gesicht geschrieben. Man habe "ohne Aufschlag, ohne Block" agiert und wohl "nur 50 Prozent der Leistung vom Erfolg in Düren" gezeigt. "Wir haben die Nervosität nie in den Griff bekommen und die Verkrampfung nie richtig ablegen können. Mit solch einer Leistung kriegen wir in der Bundesliga überall Probleme." Die Vorstellung der Mannschaft sei natürlich enttäuschend und ein "herber Rückschlag" beim Bemühen, in Berlin eine feste Größe bei den Medien und in der Öffentlichkeit zu werden. Man werde nach diesem missglückten Auftritt aber nicht die geplanten Gastspiele in der Max-Schmeling-Halle infrage stellen, denn der enorme Zuschauerzuspruch sei einer der wenigen positiven Aspekte an diesem Abend gewesen.

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