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Trainerwechsel zur neuen Saison – Auf Enard folgt Banks

Di 21.03.2023
Foto: Andreas Gora
Foto: Andreas Gora

Vor dem Auftakt der Playoffs 2023 ist bei den BR Volleys eine Personalentscheidung mit Tragweite für die Zukunft gefallen. Auf eigenen Wunsch wird der dreifache Meistertrainer Cedric Enard seinen ursprünglich bis zum Jahr 2024 laufenden Vertrag nicht erfüllen und sein Engagement als Headcoach nach der Saison beenden. Seine Nachfolge tritt zur Spielzeit 23/24 der Brite Joel Banks an.

Seit nunmehr fünf Jahren steht Cedric Enard als Trainer bei den BR Volleys an der Seitenlinie – und wird dies auch noch bis zum Ende dieser Spielzeit tun. Danach jedoch verlässt der Franzose den Hauptstadtclub und erklärt den Grund dafür: „Ich kann kaum in Worte fassen, wie schwer mir diese Entscheidung gefallen ist. Ich liebe diesen Verein und aus professioneller Sicht könnte ich hier wahrscheinlich bis zu meinem Karriereende bleiben. Es sind jedoch persönliche Faktoren, die mich zu diesem Schritt bewogen haben. Meine Familie konnte in dieser Saison nicht mit mir in Berlin sein, weil meine Töchter nach und nach aus der Schule kommen. Ich habe das Gefühl, die Zeit rennt und ich will so viel wie möglich davon mit ihnen verbringen. Noch mehr Einfluss hat aber, dass ich nach 15 Jahren durchgehender Tätigkeit als Vereinstrainer und bei Nationalmannschaften eine gewisse Müdigkeit spüre“, so der seit Montag 47-Jährige, der daraus die Konsequenz zieht: „Ich habe hier sehr viel Vertrauen bekommen und bin ein emotionaler Mensch, der alles mit voller Energie und Passion angehen möchte. Wenn ich das nicht mehr kann, ist es nur respektvoll, das dem Klub auch frühzeitig mitzuteilen.“

Die Vereinsführung hat dem Gesuch des Erfolgstrainers natürlich entsprochen, wie der BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand erklärt: „Bereits im Januar kam Cedric mit seinen Gedanken auf uns zu. Seine Beweggründe sind rein privater Natur und absolut nachvollziehbar. Er hat hier Großes geleistet und dafür sind wir ihm ausgesprochen dankbar. Es war stets eine sehr enge und gute Zusammenarbeit, deshalb wird Cedric auch in sportlich beratender Funktion für uns tätig bleiben. Wir haben uns bewusst für den jetzigen Zeitpunkt der Verkündung entschieden, damit jeder im Team die Situation für sich verarbeiten kann und wir anschließend gemeinsam in die entscheidenden Playoff-Wochen gehen.“ Enard wird im Sommer seinen laufenden Vertrag bei der kroatischen Nationalmannschaft noch erfüllen, danach zieht er einen Perspektivwechsel in Erwägung: „Was genau kommt, weiß ich nicht und löst Unsicherheit in mir aus. Aber das gehört eben zu einer konsequenten Entscheidung dazu. Bisher bin ich in meinem Leben damit auch meist gut gefahren. Ich möchte dem Sport in Zukunft in einer anderen Rolle, wahrscheinlich eher im Management, treu bleiben.“

Bereits nach dem Match in Perugia brach es auf dem Court aus Cedric Enard heraus. Er konnte seine Emotionen sichtbar nicht zurückhalten: „Das war mein letztes Champions-League-Spiel mit Berlin und ich war so unheimlich stolz auf die Mannschaft. Dass wir diesen Wettbewerb mit einem Sieg abschließen würden, war unwahrscheinlich und trotzdem hat es sich ein bisschen so angefühlt. Ich konnte in diesem Moment aber noch nicht über meine Situation sprechen. Jetzt ist die Motivation noch einmal riesig, dass die Meisterschale auch am Ende meines fünften Jahres hier in Berlin bleibt. Bisher ist unsere Saison gut verlaufen, doch nun warten in den kommenden Wochen starke Gegner und große Herausforderungen auf uns. Das Ziel ist für mich ganz eindeutig die Titelverteidigung.“

Eine Lösung für seine Nachfolge wurde bereits gefunden: Der 47-jährige Joel Banks wird die Rolle des Cheftrainers zur Saison 2023/24 übernehmen. Gleichzeitig ist der Brite der Coach der finnischen Nationalmannschaft, wo er im Sommer unter anderem Antti Ronkainen betreut. „Joel passt genau in unser Anforderungsprofil. Wir haben keine Übergangslösung, sondern einen Trainer gesucht, der weder am Anfang noch am Ende seiner Karriere steht. Mit seiner Verpflichtung bleiben wir unserer Linie treu. Er ist ein Mann, der gewisse Erfahrung und Erfolge aufweisen kann, sich selbst aber noch weiterentwickeln will. So jemanden mit Motivation und Ehrgeiz brauchen wir für unser dynamisches Projekt“, sagt Niroomand über die Wahl des neuen Trainers.

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Banks führte Greenyard Maaseik zu zwei Meistertiteln (2018 & 2019) und spielte mit dem belgischen Traditionsklub in der Champions-League-Saison 18/19 bereits in der Max-Schmeling-Halle gegen Cedric Enard und die BR Volleys. In der laufenden Spielzeit 22/23 war sein Engagement beim polnischen Spitzenverein PGE Skra Belchatow weniger erfolgreich, der Vertrag wurde vorzeitig aufgelöst. In seiner aktiven Zeit agierte Banks als Zuspieler in Belgien und Großbritannien. Seine zukünftige Aufgabe in Berlin löst bei dem zweifachen Familienvater große Freude aus: „Ich hatte gute Gespräche mit Kaweh und Cedric, die mich für den Klub begeistert haben. Die BR Volleys sind ein Verein mit einer ganz besonderen Kultur und Erfolgsgeschichte. Diese in Zukunft fortzuschreiben, ist das Ziel. Ich spüre große Motivation und Ambition.“ Die Worte seines Vorgängers Enard dürften ihn darin bestärken: „Dieses Team in der Max-Schmeling-Halle mit der Unterstützung und Liebe von den Rängen zu coachen, ist ein Geschenk und werde ich für den Rest meines Lebens vermissen.“

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