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Deutschlands große Zuspiel-Versprechung

Starke Bundesliga-Premierensaison im Trikot des VC Olympia Berlin, Debüt für die BR Volleys und einen Kaderplatz auf der „Longlist“ des DVV für die Volleyball Nations League (VNL): Für Arthur Wehner ging es in diesem Jahr steil nach oben. Der großgewachsene Zuspieler erhält nun mit einem Dreijahresvertrag die Chance, sich beim Deutschen Rekordmeister dauerhaft zu beweisen, und wird einer der vielversprechenden Nachwuchsakteure im Berliner Aufgebot.
Und plötzlich war Arthur Wehner vor 4.000 Zuschauern im Volleyballtempel mitten im Geschehen: Im ersten Playoff-Heimspiel gegen die Energiequelle Netzhoppers kam der 19-Jährige im Auftaktsatz erst zur Blockverstärkung zum Einsatz und im zweiten Durchgang durfte er gegen Ende sogar bis zum Satzgewinn zuspielen. Da hatte Wehner erst wenige Tage durchgängig mit dem Pokalsieger trainiert und dennoch gab Headcoach Joel Banks ihm diese Belohnung. „Das kam überraschend für mich. Als am Donnerstag vor dem Spiel feststand, dass Matt Knigge nicht dabei sein kann, gab Joel mir die Info, ich bin im Kader. Ich dachte, wow, das ging relativ schnell. Ich war schon ein bisschen aufgeregt. Beim Aufschlag habe ich das am stärksten gespürt, trotzdem war es ein richtig cooles Gefühl“, erzählt Wehner.
Nach außen war ihm diese Nervosität nicht anzumerken. Ziemlich souverän meisterte der Mann, der am Sonntag 20 Jahre alt wird, die besondere Situation. Überhaupt tritt Wehner in seinem jungen Alter bereits gelassen und selbstbewusst, aber zugleich demütig auf. Beim VCO hatte er eine Leaderrolle inne und fiel durch seine aggressive Spielweise auf. Auch deshalb hält BR Volleys Geschäftsführer Kaweh Niroomand große Stücke auf den Youngster, der seine Laufbahn beim VC Dresden startete: „Arthur ist ein Riesentalent. In meinen Augen hat er das Potenzial, in zwei, drei Jahren auf Topniveau zu sein und auch in der Nationalmannschaft Druck auf die etablierten Leute auszuüben. Auf jeden Fall ist Arthur ein ganz anderer Spielertyp und bringt für einen Zuspieler besondere Attribute mit.“
Nach dem Lob betont Niroomand aber ebenso: „Natürlich muss sich auch Arthur alles hart erarbeiten und der Weg ist weit, aber seine Voraussetzungen sind erst einmal vielversprechend.“ Das Vertrauen in Wehner drückt sich in einem Dreijahresvertrag aus, der über eine Hochschulpartnerschaft der BR Volleys direkt mit einem Studium verknüpft ist. „Die parallele Ausbildung ist wichtig. Wir gehen hier mit den Nachwuchsspielern einen besonderen Weg. Das ist ein Zukunftsmodell, welches wir schon bei Djifa Amedegnato so aufgestellt haben“, erklärt der Geschäftsführer, wie das Sprungbrett aus der intensiven Nachwuchsarbeit in den Profikader vermehrt aussehen wird.
Sportlich unterscheidet Wehner allen voran seine Körpergröße von 2,05 Metern von den meisten Konkurrenten auf seiner Position. Damit verbunden kann er einen offensiven Spielstil prägen, wie man es im BR Volleys Trikot z.B. einst von Sebastian Kühner kannte. Auf internationalem Parkett machen Akteure wie frischgebackene Champions-League-Sieger Simone Gianelli oder der aufstrebende Bulgare Simeon Nikolov es vor, doch Wehners Vorbild ist ein anderer: „Es war immer Hannes Tille und wird es wahrscheinlich auch bleiben. Von daher ist es schade, dass er geht, aber für ihn ist es der richtige Schritt. Ich habe die kurze Zeit zusammen genossen. Er war schon ein kleiner Tutor für mich.“ Überhaupt fühlt Wehner sich schon pudelwohl bei den BR Volleys: „Ich wurde super aufgenommen und bekam starke Unterstützung. So eine Meisterfeier mitzuerleben, macht natürlich Lust auf mehr“, so Berlins neue Nummer 17, die klare Ziele vor Augen hat: „Ich möchte individuell besser werden und mit der Aufgabe wachsen. Mit dem Team würde ich die letzten Erfolge gern bestätigen und in der Champions League vielleicht sogar eine Runde weiterkommen.“
Cheftrainer Banks sieht den neuen Ballverteiler als große Bereicherung: „Arthur hat im Training schon viel Gutes gezeigt, insbesondere den richtigen Spirit und die nötige Mentalität. Ich freue mich sehr, dass wir so langfristig mit ihm arbeiten werden. Ich glaube, wir haben im Zuspiel ein gutes und hochspannendes Duo für die nächste Saison.“ Wehners Partner werden die Hauptstädter zeitnah vorstellen. Zum Aufstieg des jungen Deutschen gehört jedenfalls auch der frisch ergatterte Platz auf der „Longlist“ des Deutschen Volleyball-Verbandes für die VNL. Im Trainingszentrum in Kienbaum könnte sich Wehner für einen Einsatz empfehlen, doch im 30er Kader von Bundestrainer Michal Winiarski stehen gleich fünf weitere Zuspieler. Sein Fokus wird sich dann ab Ende August auf die Saisonvorbereitung beim Triplesieger richten.
Wer Arthur Wehner & Co in der nächsten Spielzeit regelmäßig in Aktion sehen möchte, kann sich hier die Saisonkarte 25/26 sichern: www.br-volleys.de/tickets