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Do 17.03.2016

Zusammen mit ihren Fans wollen die BR Volleys am Samstagabend Historisches vollbringen. Nach dem Sieg im Hinspiel des CEV-Cup-Halbfinals beim Belgischen Meister Knack Roeselare haben die Berliner die Chance, als zweiter deutscher Verein in der 44-jährigen Geschichte des europäischen Wettbewerbs dessen Endspiel zu erreichen. Das knappe Hinspielergebnis von 3:2 verspricht Hochspannung für den Showdown im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle (19. März um 18.30 Uhr).


2016-03-17

Foto: Eckhard Herfet


Der Jubel war groß, als das BR Volleys Team am Dienstag bei Knack Roeselare in einem Duell auf Augenhöhe im Tiebreak den Sieg davontrug und sich damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel erkämpfte. In dem erwartet ausgeglichenen Match trieben die starken Zhukouski, Fischer und Lotman ihre Farben immer wieder an und mit einem sich stetig steigernden Schott konnten die Männer von Cheftrainer Serniotti dank viel Team- und Kampfgeist sogar den kurzfristigen Ausfall von Kapitän Kromm kompensieren. Der 3:2-Erfolg ist unter dem Gesichtspunkt, dass neben Kromm auch De Marchi und Kmet verletzt fehlten und somit nur neun gesunde Spieler zur Verfügung standen, besonders hoch einzuschätzen. Aus dem Ergebnis resultieren nun gleich drei mögliche Konstellationen für das Rückspiel.

Der Modus des CEV-Cup-Halbfinals verspricht Spannung pur für das Match am Samstag: Im Fall einer klaren Heimniederlage (0:3 oder 1:3) müssten sich die Berliner vom Finaltraum verabschieden. Sollte es erneut in den Tiebreak gehen und Roeselare diesen gewinnen (2:3), erwartet das Publikum wie schon in der Challenge Round gegen VaLePa Sastamala ein "Golden Set" bis 15 Punkte, der die Entscheidung bringen muss. Bei einem Heimsieg der BR Volleys (3:0, 3:1 oder 3:2) der BR Volleys stünde Berlins Volleyballteam Nr. 1 erstmals in der Vereinsgeschichte in einem europäischen Endspiel.
 
Bisher schaffte das im seit 1972 (bis 2000 als Cup der Pokalsieger / von 2000 bis 2006 als Top Teams Cup) ausgetragenen CEV-Cup nur eine deutsche Mannschaft. Im Endspiel von 1996, also vor 20 Jahren, unterlag der SV Bayer Wuppertal dem griechischen Club Olympiakos Piräus.
 
Nach dem lang ersehnten Pokalsieg von Mannheim und dem Spitzenplatz in der Hauptrunde der Bundesliga wäre dies ein weiterer wichtiger Meilenstein einer bisher sehr erfolgreichen Saison. Sollten es die BR Volleys tatsächlich bis ins CEV-Cup-Finale schaffen, würde man aller Voraussicht nach auf den Titelverteidiger aus Russland treffen. Dynamo Moskau gewann das Hinspiel im rein russischen Halbfinale gegen Gazprom-Urgut Surgut vor heimischer Kulisse klar mit 3:0.

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Trainer Roberto Serniotti startete mit Diagonalangreifer Paul Carroll, den Außenangreifern Robert Kromm und Ruben Schott, den Mittelblockern Nicolas Le Goff und Felix Fischer, Zuspieler Tsimafei Zhukouski sowie Libero Erik Shoji.
 
Erst am Morgen hatte die Volleyball Bundesliga aufgrund nicht erfüllter Lizenzauflagen den Abzug von sechs Punkten vom Konto der VSG Coburg/Grub bekannt gegeben, womit die Mannschaft bereits vor der Partie als Absteiger feststand. Um ihr vorerst letztes Match in der Eliteliga angemessen zu zelebrieren, waren die Oberfranken mit zahlreichen Fans nach Berlin gereist. Trotz dieser Unterstützung und eines engagierten Auftritts der Gäste erspielten sich die Hausherren schon früh einen Vorteil (8:6). Eine stabile Abwehrleistung ermöglichte es Serniottis Schützlingen ein variables und schnelles Angriffsspiel aufzuziehen, das den Gegner zunehmend unter Druck setzte (16:9). Fokussiert baute der Favorit seine Führung aus (23:14), ehe Carroll nach einem umkämpften Ballwechsel zum ersten Satzball punktete. Ein Angriff der VSG ins Aus besiegelte schließlich das ungefährdete 25:14 zugunsten der Hauptstädter.
 
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (6:6) brachte Schott die Berliner mit zwei Aufschlagassen auch im Folgesatz schnell in Führung (9:6). Doch Konzentrationsfehler der Männer in Orange ließen die Gäste wieder herankommen (11:11). Mit bärenstarken Angriffen leitete der Australier Carroll schließlich den Endspurt ein (19:15, 23:16) und Arpad Baroti, kurz zuvor für Carroll eingewechselt, brachte den BR Volleys den nächsten Satzball, der im zweiten Versuch durch einen Coburger Aufschlagfehler zum 25:17 entschieden wurde.
 
Mit Sebastian Kühner für Zhukouski auf der Zuspielposition hielten die Berliner den Druck in der Folgezeit hoch und ließen das VSG-Team auch im dritten Satz nicht ins Spiel kommen. Zwar präsentierte sich Coburg kampfstark, die BR Volleys aber agierten konsequent und gingen erneut früh in Front (9:6). Zwischenzeitlich kamen die Gäste zwar bis auf einen Zähler heran (11:10), aber Kapitän Kromm brachte sein Team mit einer Aufschlagserie zurück in die Erfolgsspur (18:11). Ein letztes Aufbäumen des Absteigers (22:18) kam zu spät, denn die Hausherren wollten keineswegs in die Verlängerung. Einmal mehr war es Kromm, der per Angriff nach 70 Spielminuten zum 25:20 und 3:0-Matchgewinn vollendete.
 
VSG-Trainer Itamar Stein bilanzierte das Spiel mit gemischten Gefühlen: „Wir haben es den BR Volleys heute insgesamt zu leichtgemacht, auch wenn sie natürlich klar besser sind. Das Match war okay, aber nicht mehr. Ich denke, wir haben uns mit Anstand verabschiedet.“ Auch zur finanziellen Situation seines Vereins äußerte sich Stein: „Es war unsere Aufgabe, diese Saison auf einem wirtschaftlich soliden Fundament zu bestreiten. Das haben wir nicht geschafft. Ich hoffe, wir werden dafür in der Zukunft bessere Lösungen finden.“
 
Bei Berlins MVP Arpad Baroti fiel das Fazit am Samstag erwartungsgemäß positiv aus: „Ich freue mich sehr über diesen klaren 3:0-Erfolg. Wir hatten auf alle Coburger Bemühungen immer die richtige Antwort. Nun haben wir am Dienstag ein ganz wichtiges Spiel vor uns, für das wir alle Kräfte bündeln müssen“, lenkte der Diagonalangreifer den Fokus bereits auf das schwierige CEV-Cup-Halbfinale gegen Knack Roeselare.
 
Auch Coach Roberto Serniotti zeigte sich mit dem Hauptrundenabschluss seines Teams zufrieden: „Ich freue mich über das Ergebnis und die konzentrierte Vorstellung meiner Mannschaft. Das war ein gutes Training ohne Druck für die kommenden Aufgaben. Ich konnte wieder alle Spieler einsetzen und jeder Einzelne hat seinen Job wirklich gut gemacht.“ Auch der Italiener richtete seinen Blick bereits auf die bevorstehenden internationalen Aufgaben: „Meine Spieler sind erfahren genug und wissen um die große Bedeutung dieser beiden Spiele. Uns erwarten zwei großartige Duelle gegen eine europäische Spitzenmannschaft. Sollten wir es am Ende tatsächlich schaffen, in das Finale einzuziehen, wäre das ein riesiger Erfolg für den Verein.“ 
 
lmt

 

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