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Die Tabellenführung erobert

So 30.10.2016
Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel haben sich die BR Volleys an die Tabellenspitze der Bundesliga geschoben. Es bedurfte jedoch einer konzentrierten Leistung und absoluter Entschlossenheit in den Schlüsselmomenten, um die SVG Lüneburg vor 3.841 Zuschauern in der heimischen Max-Schmeling-Halle mit 3:0 (27:25, 25:19, 28:26) zu bezwingen. Als MVP brillierte in der alles entscheidenden Phase einmal mehr Diagonalangreifer Paul Carroll mit letztlich 19 Punkten.

2016-10-30

Foto: Eckhard Herfet


 Der schon gegen die United Volleys Rhein-Main stark aufspielende Steven Marshall ersetzte gegenüber dem Pokalspiel am Donnerstag Nikola Kovacevic und begann neben Robert Kromm, Felix Fischer, Graham Vigrass, Paul Carroll, Sebastian Kühner und Luke Perry in der BR Volleys Startformation.

Der Ex-Lüneburger Marshall eröffnete dann auch sofort das Match und schickte sein Team in die Erfolgsspur. Kühner setzte mit einem für ihn typischen, verwandelten zweiten Ball das erste Ausrufezeichen (6:2). Diesen Vorsprung verteidigten die Berliner zunächst souverän (12:9), doch plötzlich gab es einen Bruch im Spiel der Hausherren und die Gäste drehten den Spielstand dank starker Aufschläge von Erik Fitterer (13:16). Nach der technischen Auszeit fand der Hauptstadtclub zurück zur Anfangsform, schaffte angeführt von Carroll den Ausgleich (16:16) und erspielte sich gegen Satzende einen Vorteil (23:21). Dieser sollte aber nicht von langer Dauer sein und so hatten die "LüneHünen" als erstes Team die Gelegenheit, den Durchgang zu entscheiden. Nervenstark wehrte Carroll den Satzball ab und wenig später bedeutete ein Fehler von SVG-Außenangreifer Matthias Pompe die 1:0-Führung für Berlin (27:25).

Die BR Volleys waren nun gewillt direkt nachzulegen, aber eine nicht zu jedem Zeitpunkt stabile Annahme machte es Zuspieler Kühner schwer, seine Angreifer erfolgreich in Szene zu setzen (7:8). Dann begeisterte die Heimmannschaft das Berliner Publikum jedoch mit fulminanten Abwehraktionen und erspielte sich eine klare Führung (13:11, 18:14). Auch von einer kuriosen Entscheidung der Schiedsrichterin Ute Fischer, die gegen ihren Namensvetter auf Übergriff entschied, ließen sich die Hauptstädter nicht beirren und verteidigten den Vorsprung dank starker Defensivarbeit von Perry (21:18). Carroll und Kromm platzierten in der Schlussphase zwei wichtige Aufschlag-Asse und der eingewechselte Wouter ter Maat schlug den SVG-Block erfolgreich zum Satzgewinn an (25:19).

Auch im nächsten Spielabschnitt konnten sich die Berliner nach guten Aufschlägen und einem Dreierblock zunächst in eine gute Position bringen (7:4). Doch das SVG-Team von Coach Stefan Hübner kämpfte sich mit einem gut gefüllten Gästefanblock im Rücken beherzt zurück ins Match (13:13). Serniotti reagierte auf das nun stockende Spiel seiner Mannschaft und wechselte erst Nikola Kovacevic und wenig später auch Ruben Schott sowie Tsimafei Zhukouski ein. Die Lüneburger, die am Vorabend den VC Olympia Berlin klar mit 3:0 bezwangen, zeigten aber in ihren Aktionen mehr Konsequenz (15:18). Als die Gäste sich bereits ganz dicht vor dem Satzgewinn befanden, war Carroll nicht mehr zu halten. Nahezu jeden Ball, den er von Zhukouski serviert bekam, versenkte der Australier krachend in der Lüneburger Spielfeldhälfte (23:23). Erneut wurde es ganz knapp, aber die Gastmannschaft vergab die sich bietende Chance und nachdem Kovacevic mit einem Purzelbaum abwehrte, versenkte Zhukouski den dritten BR Volleys Machtball zur Entscheidung (28:26).

Für Gästetrainer Stefan Hübner machte der MVP des Spiels an diesem Abend den entscheidenden Unterschied aus: "Unser Ziel ist es immer, Druck aufzubauen und den Gegner zu Fehlern zu zwingen, insbesondere durch unsere Aufschläge. Am Ende war ein Spieler wie Paul Carroll dann ausschlaggebend. Wir konnten ihn nicht unter Kontrolle bringen. Er war einfach zu stark."

Carroll selbst gab das ihm ausgesprochene Lob an seine Teamkollegen weiter: "Wenn es gut läuft, wird man automatisch selbstbewusster. Ich habe von unseren beiden Zuspielern super Pässe bekommen. Wenn wir als Mannschaft richtig Fahrt aufnehmen, fällt es natürlich auch mir leichter, mein bestes Spiel zu zeigen. Das war heute eine gute Teamarbeit von allen auf dem Court."

Nun haben die BR Volleys zwei Bundesliga-Auswärtsspiele vor sich. Während die Reise am nächsten Samstag zum TSV Herrsching eine längere wird, hat die Mannschaft zum Hauptstadt-Derby mit dem VC Olympia Berlin am Mittwoch (02. Nov um 19.00 Uhr im Sportforum Hohenschönhausen) den kürzesten Anreiseweg der Saison.

 

Der FIVB Beach Grand Slam im amerikanischen Long Beach findet an diesem Wochenende ohne BR Volleys Akteur Sebastian Fuchs statt. Beim geplanten Abflug in Düsseldorf wurde dem Berliner aufgrund fehlenden Visums die Weiterreise verweigert. Der Grund hierfür ist so skurril wie ärgerlich.

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