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Ein rundum gelungener Sonntag

So 22.01.2017
Insgesamt 5.124 Zuschauer strömten am Sonntag in den Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle, um das Berlin-Brandenburg-Derby zwischen den BR Volleys und den Netzhoppers SolWo Königspark KW mitzuerleben. Gegen beherzt aufspielende Gäste zeigten die Hauptstädter eine souveräne Vorstellung und siegten letztlich verdient mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:18).

2017-01-22

Foto: Eckhard Herfet


Cheftrainer Roberto Serniotti nahm gegenüber dem überzeugenden Champions-League-Auswärtssieg beim tschechischen Meister Dukla Liberec nur eine Änderung in der Startformation vor. Auf der Diagonalposition rückte der Niederländer Wouter ter Maat für den Australier Paul Carroll ins Team.

Die Hausherren erwischten den besseren Start und gingen dank der stabilen Annahme um Libero Luke Perry in Führung (8:4). Doch der Außenseiter aus Königs Wusterhausen zeigte sich davon genauso unbeeindruckt wie von der riesigen Kulisse und kämpfte sich mithilfe der Durchschlagskraft von Diagonalangreifer Gavenda bis auf einen Zähler heran (10:9). In der Folgezeit bewies Felix Fischer gleich zweimal nach Netzrollern seine Annahmequalitäten und die Hauptstädter setzten sich Punkt für Punkt ab (16:13). Ob Steven Marshall aus dem Rückraum oder Robert Kromm über den Block, die BR Volleys fanden immer wieder die Lücken (20:16). Ein Aufschlagfehler von Filip Gavenda führte zu fünf Satzbällen, bei denen ter Maat die zweite sich bietende Gelegenheit kompromisslos nutzte (25:19).

Schon im ersten Durchgang war die Qualität der Annahme der entscheidende Unterschied zwischen beiden Teams und das sollte sich im zweiten Satz bestätigen. Die BR Volleys hatten einfach mehr Angriffsoptionen als die wacker kämpfenden Gäste (12:8). Aber auch diesmal arbeiteten sich die Netzhoppers heran (15:15). Das Heimteam schaffte es, sich neu zu fokussieren und legte einen fulminanten Schlussspurt hin, allen voran Fischer hatte sichtlich Spaß. Netzhoppers-Trainer Mirko Culic wechselte jetzt munter durch und gab seinem gesamten Kader die Chance, sich vor den über 5.000 Besuchern im Volleyballtempel zu präsentieren. Nach einer Aufschlagserie von Graham Vigrass standen sieben Satzbälle zu Buche (24:17). Drei wehrten die Rand-Berliner teils spektakulär ab, ehe Kapitän Kromm vollendete (25:20).

Trotz enger Freundschaft zwischen den beiden Fanclubs "7. Mann" und "Netzinos" auf den Tribünen hatte das BR Volleys Team auf dem Court nichts zu verschenken, zählt doch jeder Satz im Kampf um die Tabellenspitze der Volleyball Bundesliga. Der Ex-SCCer Björn Andrae hielt sein Team zwar im Spiel (8:7), doch wieder waren es die Berliner, die mit einem bärenstarken Fischer vorlegten (16:12). Nun machte Graham Vigrass Platz für Aleksandar Okolic, doch ein anderer Mittelblocker sorgte für die nächsten Glanzpunkte: Paul Sprung brachte die Netzhoppers wieder dran (16:15). Aber die BR Volleys hatten ja noch Wouter ter Maat.  Der "fliegende Holländer" gewann zunächst ein Drückduell am Netz, verwandelte danach einen Angriff und ließ kurz darauf gleich zwei Blockpunkte folgen. Nach 74 Spielminuten und einem Aufschlagfehler von Daniel Heinecke stand der Hauptstadtclub als Sieger fest (25:18).

Netzhoppers-Kapitän Björn Andrae hatte trotz der Niederlage seine Freude am Derby: "Wir haben uns vor diesem Publikum sehr ordentlich präsentiert, doch wenn die BR Volleys den Druck erhöhten, fehlte uns die Routine und Geduld. Es ist immer wieder schön, in die Max-Schmeling-Halle zurückzukehren. Ich habe hier schon große Matches gespielt, auch mit der Nationalmannschaft, vor dieser Traumkulisse macht Volleyball einfach riesigen Spaß."

BR Volleys Kapitän Robert Kromm – ebenfalls mit der der MVP-Medaille ausgezeichnet – ordnete das Match mit Blick auf das anstehende Pokalfinale wie folgt ein: "Das war eine gelungene Generalprobe für das Finale in Mannheim. Man hat gesehen, dass unser Druck im Aufschlag spielentscheidend sein kann. Jetzt gilt es, gut zu regenerieren und die athletische Grundlage für das harte Duell mit dem VfB Friedrichshafen zu legen. Allmählich steigt die Aufregung." Eine Woche bleibt dem BR Volleys Team, um sich optimal auf das Spektakel in der SAP-Arena am 29. Januar um 16:45 Uhr (live auf SPORT1) vorzubereiten.

 

Der FIVB Beach Grand Slam im amerikanischen Long Beach findet an diesem Wochenende ohne BR Volleys Akteur Sebastian Fuchs statt. Beim geplanten Abflug in Düsseldorf wurde dem Berliner aufgrund fehlenden Visums die Weiterreise verweigert. Der Grund hierfür ist so skurril wie ärgerlich.

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