Vor der Abreise nach München gab Trainer Cedric Enard eine klare 6-Punkte-Vorgabe aus und diese erfüllte seine Mannschaft an diesem Wochenende letztlich souverän. Auf den 3:1-Sieg beim TSV Haching München ließen die Berlin Recycling Volleys am Sonntagabend einen 3:0-Erfolg (25:23, 25:23, 25:19) bei den WWK Volleys Herrsching folgen. Somit sind die weiterhin ungeschlagenen Hauptstädter in der Hauptrunde wohl nur noch rechnerisch von Rang eins zu verdrängen und widmen sich jetzt mit voller Konzentration dem zweiten Spiel in der CEV Champions League am Mittwoch.
Auch wenn es das erste Geisterspiel der Saison war, herrschte durchaus Stimmung in der Nikolaushalle – dafür sorgte der berühmt-berüchtigte Arenasprecher der Herrschinger. Und ganz ohne Zuschauer fand das Duell dann auch nicht statt, denn an den großen Außenfenstern versammelten sich nicht nur die hartgesottenen Heimfans, sondern sogar Vertreter des Fanclubs "7. Mann". Diese sahen Benjamin Patch, Ruben Schott sowie Santiago Danani im Vergleich zum Freitagspiel in Haching in die BR Volleys Startformation zurückkehren. Zudem erhielt Zuspieler Matthew West erneut das Vertrauen seines Cheftrainers Cedric Enard.
Es entwickelte sich direkt ein Aufschlag-Annahme-Duell gegen den selbsternannten "Geilsten Club der Welt", in welchem die Hauptstädter zunächst kleine Vorteile hatten (4:1). Doch die Männer in Lederhosen präsentierten sich willensstark und Nationalspieler Tim Peter war zweimal im Block zur Stelle (8:10). Die Gäste entfachten in Person ihrer beiden Außenangreifer Schott und Tuia allerdings mehr konstanten Druck von der Servicelinie, auch wenn allen voran WWK-Libero Ferdinand Tille deren Aufschläge mitunter grandios entschärfte. Dennoch konnte der Tabellenführer daraus punktuell Kapital schlagen und sich leicht absetzen (15:13, 18:14). Als es zum Satzende wieder knapp wurde, behielt Ben Patch die Nerven (25:23).
Die Begegnung blieb umkämpft und der Tabellensechste setzte die Berliner Annahme und Abwehr immer wieder erfolgreich unter Druck. Erneut musste Coach Enard auf der Anzeigetafel einen Rückstand ablesen (8:10). Seine Schützlinge blieben jedoch fokussiert und wieder war es Tuia mit dem Aufschlag, inklusive einem Ass, der seine Mannschaft auf Kurs brachte (20:17). Auf diese Weise wurde der zweite Durchgang zum Spiegelbild von Satz eins und ging ebenfalls knapp an die etwas „abgezockteren“ Hauptstädter (25:23). Im dritten Spielabschnitt hatte West endgültig das richtige Händchen, um Jendryk, der 100 Prozent seiner Angriffe verwandelte, und seine Mitspieler in Position zu bringen (6:3, 10:7). Auch wenn der Titelverteidiger nicht mehr ganz so konsequent aufschlug, agierte man im Angriff stabil (14:10, 19:14). Während sich Außenangreifer Peter auf Seiten der Gastgeber das MVP-Silber vollends verdiente, war Ben Patch an diesem Abend schlicht nicht zu stoppen. Kurz vor Matchende erwischte Tuia dann auch Tille noch einmal mit einem Service-Ass (23:17) und beim von Schott verwandelten Matchball herrschte schließlich Uneinigkeit, ob-Gold der Berliner den gegnerischen Block oder doch nur das Netz anschlug (25:19). Ben Patch, der überragende 19 von 23 Angriffsversuchen in Punkte ummünzte erhielt zurecht das MVP-Gold und startet nun mit seinem BR Volleys Team am Montagmittag von München aus nach Lissabon zum wichtigen Match gegen Benfica in der europäischen Königsklasse.
Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Wie erwartet mussten wir uns in Aufschlag und Annahme an diese kleine Halle gewöhnen, aber am Ende haben die Zahlen in der Statistik und das Ergebnis gestimmt. Die Annahme war stabil und im Angriff haben wir uns stark präsentiert. Das freut mich vor allem für Matt, der ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Am Freitag wollte ich mit dem Wechsel die Dynamik unseres Spiels verändern, heute hat er gezeigt, dass sich das Team auf ihn verlassen kann. Er hat eine großartige Einstellung und gibt stets 110 Prozent, das heutige Match war sein verdienter Lohn dafür.“
Matthew West: „Das war ein klassisches Aufschlag-Annahme-Spiel, beide Teams haben in Block und Abwehr wenig zu fassen bekommen. Ich freue mich einfach, dass jeder in der Mannschaft an diesem Wochenende seinen Beitrag zu den zwei Siegen leisten konnte und einige Spieler ihre Pausen bekommen konnten. Das gibt uns ein gutes Gefühl für die weitere Saison und das wichtige Match am Mittwoch in Lissabon.“
BR Volleys Formation
Ruben Schott + Samuel Tuia (AA), Nehemiah Mote + Jeffrey Jendryk (MB), Matthew West (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Marek Sotola, Timothée Carle
Topwerte
Patch 21 Punkte, 83% Angriffsquote | Tuia 11 Punkte, 3 Asse | Schott 11 Punkte | Jendryk 9 Punkte
Match-Statistik
<<< Download hier >>>
Nächste Spiele:
15. Dez | 18.00 Uhr | Benfica Lissabon vs. BR Volleys (Champions League)
18. Dez | 20.00 Uhr | BR Volleys vs. Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee (Bundesliga)
