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Gruppensieg! Viertelfinale! Top 8 in Europa!

Mi 16.02.2022
Foto: CEV
Foto: CEV

Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ziehen die Berlin Recycling Volleys als Gruppensieger in die K.o.-Runde der CEV Champions League ein. Mit einer unvergleichlichen Energieleistung und einem denkwürdigen Comeback hat sich die Mannschaft am Mittwochabend mit 3:2 (24:26, 20:25, 27:25, 25:22, 15:12) auswärts in Russland bei Zenit St. Petersburg durchgesetzt. Am morgigen Donnerstag (17. Feb um 17.30 Uhr, Stream: www.youtube.com/watch?v=YYh5ImslC30) wartet auf das Team von Headcoach Cedric Enard dort nun ein “Bonusspiel“, bevor der einzig verbliebene deutsche Vertreter im europäischen Wettbewerb auf die Viertelfinalauslosung am Freitag (18. Feb um 13.00 Uhr) in Luxemburg wartet.

Die BR Volleys traten in der Sibur Arena von St. Petersburg mit der identischen Formation an, die eine Woche zuvor bei Vojvodina Novi Sad in Serbien 3:0 erfolgreich war. Während Cody Kessel nicht mit in die russische Hafenstadt reisen konnte, hatte auch Zenit wichtige Ausfälle zu beklagen. Starangreifer Victor Poletaev stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, jedoch nicht in der Startformation. Genauso erging es Kapitän und Zuspieler Igor Kobzar sowie dem in den letzten Wochen angeschlagenen Vize-Europameister Tine Urnaut. Somit kam es zum Zuspieler-Duell zwischen dem 38-jährigen Igor Kolodinsky und dem 37-jährigen Sergey Grankin, die sich aus unzähligen Matches in der heimischen Liga kennen.

Ohne Poletaev war zu erwarten, dass der großgewachsene Außenangreifer Igor Kliuka das Zenit-Spiel tragen musste und das tat der 26-Jährige vom Start weg mit Bravour (6:8). Das BR Volleys Team fand aber insbesondere dank der harmonischen Achse Grankin-Carle ebenfalls gut in die Partie. Zur Mitte des Auftaktsatzes hatte sich der Deutsche Meister den ersten kleinen Vorsprung erarbeitet (15:13) und zwang Heimtrainer und Geburtstagskind Sammelvuo zur Auszeit. Diese zeigte die gewünschte Wirkung, denn die Hausherren zogen dank eines Blocks gegen Patch das Momentum später im Satz wieder an sich (20:22). Mit einer genialen Abwehr hielt Grankin sein Team noch im Spiel (24:24), aber der Olympiasieger auf der anderen Netzseite, Jenia Grebennikov, tat es ihm gleich und ebnete Kliuka den Weg zum erfolgreich verwandelten dritten Satzball (26:24).

Während die BR Volleys in der Abwehr oft zur Stelle waren, fehlten ohne direkte Block- und Aufschlagpunkte die entscheidenden Breaks im Auftaktsatz. Diese waren auch im Folgedurchgang zunächst den Russen vorbehalten. Sechs Blocks in Serie hatten die Gäste zu verdauen (5:11), bis Mote seinerseits mit dem ersten Berliner Block ein Zeichen setzte (6:11). Der eingewechselte Tuia sorgte wenig später für das erste Ass der Männer in Schwarz-Orange (10:12) und Carle tat es ihm kurz darauf gleich (16:16). Doch erneut war es Kliuka, der die entsprechende Antwort gab und den Unterschied ausmachte (18:22, 20:25).

Vor allem dank Carle boten die Berliner dem Heimteam auch im dritten Satz trotz des Rückstandes unbeirrt Paroli und belohnten sich nun. Der erste Block des Franzosen (11:10) und zwei Servicepunkte waren Beleg für dessen starke Vorstellung (14:13). Kurz vor Satzende (22:21) verletzte sich Patch beim Anlauf zum Aufschlag, baggerte diesen aber noch kurios auf die gegnerische Spielfeldseite. Der US-Amerikaner musste vom Court und wurde von Sotola ersetzt, der miterlebte, wie der überragende Carle den zweiten BR Volleys Satzball zum wichtigen Anschluss verwandelte (27:25).

Patch konnte zurückkehren, die Russen hatten jedoch nun ihren starken Aufschlag und das druckvolle Angriffsspiel wiedergefunden (5:9, 15:20). Die Entscheidung im ersten der beiden Duelle schien gefallen, doch dann trat Schott an die Aufschlaglienie. Der deutsche Nationalspieler servierte siebenmal (drei Asse inbegriffen) und die BR Volleys drehten den Durchgang zum kaum noch für möglich gehaltenen Ausgleich (23:20, 25:22). Der Deutsche Meister hatte sich in diesem Moment aus eigener Kraft rechnerisch schon für das Viertelfinale qualifiziert, wollte jetzt aber noch mehr. Spielfreude und Spielglück waren nun bei den Berlinern, wofür symbolisch ein Netzroller-Aufschlag von Grankin stand (8:6). Wieder im Vollbesitz seiner Kräfte lief Ben Patch im Tiebreak heiß und Carle damit noch den Rang als offizieller Match-MVP ab. Der US-Boy markierte die wichtigen Punkte für seine Farben (10:6, 13:10) und Jendryk verwertete schließlich den Matchball zum Sieg (15:12).

Dank dieses Resultats verteidigte und sicherte das BR Volleys Team seine Tabellenführung (5 Siege, 14 Punkte), gleichbedeutend mit dem Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften des Kontinents. Auch Zenit (3 Siege, 10 Punkte) steht durch den Punktgewinn als einer der drei besten Gruppenzweiten in der nächsten Runde, sodass das morgige Match ein "Schaulaufen" der Viertelfinalisten wird.

Stimmen zum Spiel
Kaweh Niroomand: „Das ist ein riesiger Erfolg für unseren Verein. Noch nie waren wir Gruppensieger in der CEV Champions League. Dieser Sieg ist der Mannschaft gelungen, weil wir immer drangeblieben sind und um jeden Punkt gekämpft haben. Rubens Aufschlagserie in Satz vier hat das Match zu unseren Gunsten entschieden. Nun stehen wir tatsächlich unter den besten acht Mannschaften in Europa. Drei Teams aus Italien, zwei aus Russland, zwei aus Polen und die Berlin Recycling Volleys – darauf dürfen wir stolz sein!“

Benjamin Patch: „Wir wussten, dass es auswärts bei dieser großgewachsenen und enorm athletischen Mannschaft schwer werden würde. Wir spielen nicht immer gegen Teams dieses Kalibers auf solch einem hohen Niveau. Unsere Strategie war nicht, Zenit besiegen zu wollen, sondern unser Spiel zu spielen. Wir haben gute Volleyballer, arbeiten hart und geben nicht auf. Diese innere Stärke und der Glaube an uns selbst haben uns dieses großartige Comeback ermöglicht.“

Ruben Schott: „Wir sind überglücklich. Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg – nicht nur für die Gruppe, vor allem für unsere Köpfe und unser Selbstbewusstsein. Wir haben Europa gezeigt, auf welch hohem Level wir Volleyball spielen können. Tim und Ben haben ein überragendes Match gemacht, am Ende hatten wir uns als Team perfekt gefunden und haben es einfach genossen. Chapeau an die gesamte Mannschaft!“

2022 02 11

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Samuel Tuia, Marek Sotola

Topwerte
Patch 22 Punkte, 3 Blocks | Carle 20 Punkte, 3 Asse, 2 Blocks | Schott 12 Punkte, 3 Asse

Match-Statistik
<<< Download hier >>>

Das komplette Match im Re-Live auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=jlNa88scmFY

Kommende Spiele:
17. Feb | 17.30 Uhr MEZ | Zenit St. Petersburg vs. BR Volleys (Champions League) | Stream: www.youtube.com/watch?v=YYh5ImslC30
23. Feb | 19.30 Uhr | BR Volleys vs. SWD powervolleys Düren (Bundesliga)

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