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Das Comeback war greifbar

Mi 16.03.2022
Foto: Maximilian Franz
Foto: Maximilian Franz

Vom ersten Punkt an herrschte am Mittwochabend Gänsehaut-Atmosphäre in der Max-Schmeling-Halle. 4.157 Zuschauer – so viele wie seit zwei Jahren nicht mehr – trieben die BR Volleys zu einer Topleistung, die in einem 3:2-Heimsieg (25:21, 25:22, 9:25, 21:25, 15:13) gegen Itas Trentino mündete. Obwohl die Berliner am Comeback in diesem Champions-League-Viertelfinale kratzten, standen die Italiener nach vier Sätzen als Halbfinalist fest. Superstar Michieletto & Co hatten das Hinspiel mit 3:0 für sich entschieden.

Alles war angerichtet für eine magische Europacupnacht im Volleyballtempel und diese sollte zwei Stunden später vieles von dem gehalten haben, was sich tausende Besucher von ihr versprochen hatten – aber aus Berliner Sicht eben leider nicht alles! Beide Mannschaften standen sich in identischer Besetzung wie im Hinspiel gegenüber, das Trentino in drei Sätzen gewonnen hatte. Angetrieben von einer druckvollen Atmosphäre erwischte der Deutsche Meister einen hervorragenden Start in dieses Rückspiel und Timothée Carle zeigte direkt im vielleicht wichtigsten Spielelement die Steigerung, die für eine Sensation nötig war. Sein Ass brachte die Hausherren früh in Front (6:3). Auch Benjamin Patch war deutlich besser im Match als vor einer Woche und sein Angriff in den Drei-Meter-Raum setzte ein deutliches Ausrufezeichen (11:8). Es entwickelte sich der Auftaktsatz, den es brauchte, um das Comeback einzuleiten. Zwar glich Kazyiski spektakulär aus (16:16), aber Ruben Schotts Ass (18:16) und die anschließend sehr effektive Block-Abwehr-Arbeit gaben Auftrieb (21:17). Podrascanins Aufschlag ins Netz und der damit verbundene Satzgewinn ließ die kollektiv aufschreien (25:21).

In Durchgang zwei meldeten sich die Italiener endgültig im Match an und legten einen Blitzstart hin (0:4). Schott fand aber die Lücken im hohen Trentino-Block und hielt sein Team im Spiel (8:9). Plötzlich ging dann wieder alles bei den Gastgebern, ob Annahme Patch, einhändige Abwehr Schott oder Rettungsaktion Mote – Berlin drehte den Satzverlauf (14:11). Der italienische Supercup-Sieger und Pokalfinalist gab zwar die Antwort (16:17), aber wieder waren die BR Volleys mit voller Energie bereit (22:18). Nach Patchs verwandeltem Satzball schien endgültig alles möglich (25:22).

Auch im dritten Spielabschnitt kassierten die Hauptstädter einen frühen Rückstand (0:4), konnten diesmal jedoch den Anschluss nicht halten. Jetzt spielte der Favorit um Superstar Michieletto ganz stark auf (5:17) und Trainer Cedric Enard wechselte durch. Es wurde ein Satz zum Vergessen (9:25), den die Hausherren mental aber sehr gut verkrafteten. Gut erholt kehrte die Startformation im vierten Durchgang zurück auf den Court und Jeff Jendryks Ass (7:4) sowie sein Block (13:11) sorgten für erneute Jubelstürme auf den Rängen. Aber Trentino hielt dem Druck im Stil einer Spitzenmannschaft stand, während das BR Volleys Team das entscheidende Bisschen nachließen (17:19). Schließlich machte Topscorer Michieletto (22 Punkte) mit seinem Ass auf die Linie den Unterschied (20:23) und Schott kam nicht am Trentino-Block vorbei (21:25).

Unter Ovationen kamen die Männer in Orange zum Tiebreak zurück auf das Spielfeld und entschieden mit viel Herz zumindest noch die Partie für sich (7:9, 10:9). Marek Sotola, der für Patch gekommen war, verwandelte schließlich den Matchball (15:13). Der MVP des Abends, Tim Carle, und seine Mitspieler beendeten eine furiose Spielzeit in der Königklasse mit einer bärenstarken Bilanz von sieben Siegen in acht Duellen. Zum großen Wurf, dem Einzug in die Runde der besten vier Mannschaften des Kontinents, hat es dennoch leider nicht gereicht.

Stimme zum Spiel
MVP Timothée Carle: „Das war heute ein hochintensives Spiel und wir haben wirklich alles investiert. Gegen einen physisch derartig starken Gegner drei oder vier Sätze durchzuziehen ist schwer. Ich bin trotzdem unheimlich stolz auf die Mannschaft. Es war eine große Champions-League-Saison von uns, das heutige Duell eingeschlossen. In der Arena herrschte eine Energie, wie ich sie in den beiden Jahren, die ich nun hier bin, noch nicht erleben durfte. Das war großartig und macht trotz dieser Niederlage schon etwas Vorfreude auf die Playoffs. Schließlich wollen wir den letzten, verbliebenen Titel gewinnen!“

BR Volleys Formation
Timothée Carle und Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Cody Kessel, Samuel Tuia, Marek Sotola

Topwerte
Timothée Carle 18 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks | Patch 12 Punkte | Grankin 5 Punkte, 2 Asse, 2 Blocks

Match-Statistik
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Nächstes Spiel:
19. Mrz | 17.30 Uhr | Helios Grizzlys Giesen vs. BR Volleys (Bundesliga Playoffs)

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