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Glanzlos zum nächsten Dreier

Mi 22.02.2017
Die Berlin Recycling Volleys bleiben im kräftezehrenden Monat Februar weiterhin ungeschlagen. Gegen einen ersatzgeschwächten TSV Herrsching fuhren die Hauptstädter in der Max-Schmeling-Halle einen schmucklosen 3:1 (25:18, 18:25, 25:16, 25:19) Erfolg ein und schließen in der Volleyball Bundesliga damit wieder nach Punkten zu Spitzenreiter VfB Friedrichshafen auf.

2017-02-22

Foto: Eckhard Herfet


Das letzte BR Volleys Heimspiel vor den Playoffs stand für beide Mannschaften unter schlechten Vorzeichen. Gerade einmal 18 einsatzbereite Akteure fanden sich auf dem VBL-Spielberichtsbogen wieder. Während die Berliner verletzungsbedingt kurzfristig auch noch auf den formstarken Sebastian Kühner verzichten mussten, reisten die Bayern mit gerade einmal acht Spielern an. So bildeten sich beide Startaufstellungen fast von allein und bei den Gastgebern bestand diese aus Aleksandar Okolic, Graham Vigrass, Ruben Schott, Robert Kromm, Paul Carroll, Tsimafei Zhukouski und Luke Perry.

Auch mit Zhukouski als Spielmacher knüpften die Hauptstädter zunächst an den starken dritten Durchgang beim Auswärtssieg in Düren an (6:2). Doch die personell gebeutelten Gäste kämpften sich ins Match, hatten mit Patrick Steuerwald den nötigen Spielwitz und in Tom Strohbach die Allzweckwaffe mit Durchschlagskraft (12:11, 15:15). Auch wenn Okolic und Zhukouski mit ihrem Service für wichtige Breakpunkte sorgten, sahen die Zuschauer im Berliner Volleyballtempel einen insgesamt zähen Schlagabtausch (21:17). Due Hausherren fabrizierten jedoch deutlich weniger Aufschlag- und Eigenfehler als die Männer in Lederhosen und konnten sich deshalb zum Satzende absetzen (24:18). Im Duell der Mittelblocker blieb Vigrass gegen Peter Ondrovic abschließend der Sieger (25:18).

Die Herrschinger hielten in der Folgezeit weiterhin mit Herz und Mut  dagegen, während die BR Volleys im zweiten Spielabschnitt etwas schläfrig wirkten. Trotz stabiler Annahme konnten Kromm und Co. ihre Angriffe zu selten in Punkte ummünzen (6:6, 10:12). Als die Männer in Orange dank Paul Carroll gerade wieder zurück im Satz waren (16:16), legte Steuerwald, auch unter Mithilfe der Netzkante, die entscheidende Aufschlagserie hin (16:21). Eine Serniotti-Auszeit sowie die Einwechslung von Wouter ter Maat brachten nicht die erhoffte Wende. Bezeichnenderweise sorgte ein Angriffsschlag von Kromm ins Aus für den Ausgleich (18:25).

Aber die Einwechslung des Holländers brachte neuen Schwung. Schnell lag der Deutsche Meister im dritten Durchgang vorn (4:0, 8:4). Verbesserte Aufschläge kombiniert mit einer entschlossenen Block-Arbeit von Vigrass und ter Maat senkten den mittlerweile gestiegenen Puls der Fans (16:7). Kurzzeitige Wackler in der Annahme von Perry und Kromm änderten glücklicherweise nichts mehr am Satzausgang (20:12). Der Kapitän hellte die Mienen im Publikum mit dem verwandelten Satzball endgültig auf (25:16).

Im Schlussdurchgang brachte Schott seinen Teamkollegen Felix Fischer in der Aufwärmzone regelmäßig zum Tanzen. Der Youngster wurde von Zhukouski clever in Szene gesetzt und sammelte Zähler um Zähler (10:8). Herrschings hohe Fehlerquote aus dem ersten Durchgang war zurück und half dem BR Volleys Team seinen Rhythmus aufzunehmen. Der Mittelblock mit Okolic und Vigrass entwickelte sich neben einem abwehrstarken Libero Perry zum Prunkstück an diesem Abend. Kromm und Okolic entschieden das Match schließlich mit ihren Aufschlagserien (17:11, 20:15). Schlussendlich besserte ter Maat sein Punktekonto noch etwas auf und beendete das Match mit einem krachenden Angriffsschlag (25:19).

Für Trainer Serniotti zählte im Anschluss nur der Sieg: "Das war heute sicher nicht unser bestes Spiel, aber manchmal sind die drei Punkte alles, was nötig ist. Unser Anspruch an die eigene Leistung ist natürlich ein anderer, doch die personellen Sorgen haben es uns heute nicht leicht gemacht." Auch Ruben Schott ordnete den Erfolg unter diesen Vorzeichen richtig ein: "Wir waren heute wirklich ein bisschen platt. Dieser intensive Spielrhythmus und das Verletzungspech zehren an den Kräften. Herrsching war in der Block-Abwehr ziemlich stark und hat es uns nicht leicht gemacht. Nun wollen wir am Sonntag in Solingen noch drei Punkte holen, um uns dann dem Showdown in Friedrichshafen zu stellen." Am Sonntagnachmittag (26. Februar um 14.30 Uhr) gastieren die BR Volleys in der Bayer-Sporthalle Wuppertal beim Aufsteiger und Tabellenschlusslicht.

 

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