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BR Volleys mit dem Rücken zur Wand

Mi 17.04.2024
Foto: Günter Kram
Foto: Günter Kram

Auch im zweiten Playoff-Finalduell mussten sich die BR Volleys dem VfB Friedrichshafen beugen. Beim 1:3 (25:19, 28:30, 15:25, 16:25) verloren die Hauptstädter mit Satz zwei nicht nur den spielentscheidenden Durchgang, sondern in diesem auch ihren Kapitän Ruben Schott. Eine MRT-Untersuchung am Donnerstag wird Aufschluss über die Schwere der Verletzung an dessen linkem Sprunggelenk geben. Ob mit oder ohne ihren Mannschaftsführer, die Berliner sind enorm gefordert, wenn der VfB am Samstagabend (20. Apr um 18.00 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle seine erste von bis zu drei Möglichkeiten hat, die Meisterschaft für sich zu entscheiden.

Der in Match eins mit 3:2 siegreiche VfB Friedrichshafen betrat den heimischen Court in unveränderter Formation, während BR Volleys Coach Joel Banks einen Wechsel im Mittelblock vornahm. Nehemiah Mote meldete sich wieder fit und ersetzte Saso Stalekar. Ein wichtiges Element stimmte bei den Berlinern von Beginn an, denn diesmal konnte man zunächst mehr Aufschlagdruck entfachen als die Häfler. Dank guter Blockkontakte sammelten die Männer in den schwarzen Trikots dadurch früh wichtige Breakpunkte (8:4). Mote unterstrich seinen Wert, als er mit all seiner Erfahrung einen Übergrifffehler von Batak provozierte (15:10). Zudem wehrte Zuspieler Johannes Tille glänzend ab und Marek Sotola nutzte seine Chancen, um die Führung auszubauen (20:14). Im Auftaktsatz gingen allein sieben Punkte auf das Konto des Tschechen, ebenfalls sieben Zähler resultierten aus den Aufschlagfehlern der Gastgeber. Die letzten beiden für den Hauptstadtklub erzielten jedoch Timothée Carle und Ruben Schott (25:19).

Wieder einmal war es der Kubaner Masso, der mit seinem ersten Ass neues Feuer beim VfB entfachte (4:7). Dann folgte der aus Berliner Sicht bittere Moment des Abends: Beim Ballwechsel zum 8:11 knickte Kapitän Schott um und musste genau 100 Tage vor Beginn der Olympischen Spiele mit einer Sprunggelenksverletzung vom Parkett. Cody Kessel ersetzte ihn und Sotola hielt seine Farben im Satz (13:15). Ein Block von Mote verkürzte weiter und kurz darauf gelang der Gleichstand (17:17). Der Ex-Häfler Daniel Malescha kam nach überstandener Blinddarm-Operation als Blockverstärkung zu seinem ersten Einsatz (22:22). Danach übertrat Punktelieferant Sotola leider unglücklich (22:24), doch Mote und Kessel blockten gemeinsam gegen Superlak (24:24). Ihren einzigen Satzball konnten die Berliner nicht verwandeln, während die Hausherren ihre sechste Möglichkeit nutzten, als Carle keine gegnerischen Blockfinger fand (28:30).

Die BR Volleys kämpften nun mit sich und dem Spiel (1:4, 4:8). Als Sotola zweimal im VfB-Block hängenblieb, kam Malescha dauerhaft (7:13). Die Gastgeber blieben jedoch am Drücker (11:18) und alle Wechsel von Banks halfen nichts, Friedrichshafen zog auf und davon (15:25). Robert Täht (für Kessel) und Tobias Krick (für Mote) durften im vierten Durchgang weitermachen, doch wieder misslang der Start (0:3). Längst schlug der VfB besser auf als die Berliner und deshalb hatte Tille im Zuspiel einen schwierigen Stand (4:9). Während Masso regelmäßig für weitere Höhepunkte und ausgelassenen Jubel in der ausverkauften SPACETECH Arena sorgte, konnten die Hauptstädter im Angriff nicht mehr zulegen (9:15). Ohne Schott fehlte es an Kontrolle und Stabilität. Die BR Volleys Annahme hielt nicht mehr (13:21) und Superlak setzte den letzten Ball perfekt auf die Außenkante der Linie (16:25). Gegen die Häfler Annahme um MVP Tim Peter gelang letztlich kein einziges Ass.

Damit ist die Ausgangssituation vor dem dritten Finalspiel in Berlin klar: Nur mit einem Sieg können die BR Volleys "überleben", denn mit einem weiteren Erfolg gewinnt der VfB Friedrichshafen die Deutsche Meisterschaft.

Stimme zum Spiel
Joel Banks: „Es ist eine bittere Niederlage. Letztlich hat das Spiel zwei Seiten. Wir haben es viel besser begonnen als am Montag, hatten Kontrolle und Disziplin. Im zweiten Satz haben wir zwar den Start etwas verschlafen, waren aber trotzdem noch recht stabil. Rubens Verletzung war ein Schockmoment, aber Cody kam mit guter Energie rein. Wir konnten einige Satzbälle abwehren und hatten auch selbst die Chance. Der Satzverlust hat uns dann jedoch aus der Bahn geworfen. Jeder hat versucht, etwas zu ändern, aber in den Sätzen drei und vier war Friedrichshafen klar die bessere Mannschaft.“
Johannes Tille: „Wir sind gut ins Spiel gestartet und haben leider den zweiten Satz knapp verloren. Das Problem ist, dass wir den Kopf danach zu schnell hängen lassen. Wir können die Verletzung von Ruben nicht als Entschuldigung nehmen, denn danach haben wir zunächst ordentlich weitergespielt. Für uns hat sich nichts verändert. Wir müssen noch immer drei Spiele gewinnen und solange wir das dritte Match nicht verloren haben, geht es weiter.“

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Nehemiah Mote + Timo Tammemaa (MB), Johannes Tille (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Daniel Malescha, Cody Kessel, Tobias Krick, Robert Täht, Saso Stalekar

Bestwerte
Sotola 17 Punkte | Kessel 9 Punkte, 57% Angriffsquote | Tammemaa 8 Punkte, 78% Angriffsquote | Mote 2 Blocks
>>> Matchreport <<<

Die weiteren Termine der Playoff-Finals:
Spiel 3 | 20. Apr | Samstag | 18.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
Spiel 4* | 23. Apr | Dienstag | 19.00 Uhr | SPACETECH Arena
Spiel 5* | 28. Apr | Sonntag | 16.00 Uhr | Max-Schmeling-Halle
(*wenn zuvor noch keine Entscheidung gefallen ist)

Tickets: www.br-volleys.de/tickets

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