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Das Endspiel nur hauchdünn verpasst

So 29.08.2010

Es hat nicht sein sollen. Wieder nicht. Wie schon vor Wochen in der Liga bot der SCC BERLIN dem VfB Friedrichshafen am Samstagnachmittag vor 1.650 Zuschauern in der Sömmeringhalle ein großes Duell. Wie seinerzeit starteten die Gastgeber rasant, hatten nach 92 Spielminuten wiederum die höhere Punktzahl (91:89) - doch am Ende gewannen die Gäste nach Sätzen 3:1 (13:25, 25:23, 26:24, 25:19). Damit erreichte der Tripple-Gewinner des Vorjahres zum 10. Male in elf Jahren das DVV-Pokalfinale, das am 9. März in Halle/Westfalen ausgetragen wird.

Der Volleyball-Klassiker - präsentiert von der DKB - hatte nicht nur Funk und Fernsehen (unter anderem die ARD-Sportschau) nach Berlin-Charlottenburg gelockt, sondern mit Marco Liefke, Björn Andrae und Frank Dehne auch drei frühere SCCer, die derzeit ihre Brötchen in der polnischen ersten Liga verdienen. Marco Liefke auf die Frage, ob ihn die Aussicht auf ein niveauvolles Match oder die Hoffnung auf eine Niederlage des VfB hierher getrieben hatte: "Beides ... aber wie so oft gegen den SCC haben zwei, drei dumme oder leichte Fehler die Friedrichshafener in den Augenblicken ins Geschehen gebracht, in denen sie nahe am Abgrund standen."

Gemeint sind vor allem die Momente im zweiten und dritten Satz. Nach einer sensationellen Demontage des VfB im ersten Durchgang (Trainer Moculescu: "Das hatte nichts mit Volleyball zu tun. Da waren wir zwei Klassen schlechter als in der Champions Legaue") setzte der SCC sein dynamisches und präzises Spiel bis zum 18:13 auch im zweiten Abschnitt fort. Moculescu, der bis dahin regungslos und starr an der Seite stand, wechselte nun für Tichacek auf Zuspiel den Venezolaner Valera und in der Annahme für Divis den Brasilianer Evaraldo ein. Die Aufschläge wurden zudem vermehrt als kurze oder lange Flatteraufgaben serviert. Der SCC kassierte ein paar unnötige Fehler, versenkte ein paar Punktebälle nicht. Und schon hieß es nur noch 22:20. Dann wurde dem Kanadier Mark Dodds, der insgesamt seinen wohl bis dahin stärksten Auftritt für die Berliner (18 Punkte) bot, ein Angriffspunkt zu Unrecht annulliert, weil er nach erfolgtem Angriff das Netz außerhalb der Antenne berührt hatte. Schon flatterten die Nerven. Ein Ausball vom erfolgreichsten Punktejäger der Partie, Aleksandar Spirovski (19), zwei geblockte Schnellangriffe von Felix Fischer. Und mit einem Überkopfwischer verwandelte Valera eiskalt den Satzball für den erklärten Favoriten.

Dies drückte beim SCC, der im Gegensatz zum VfB an wesentlichen Wechseln nur den Tausch Sebastian Prüsener für Dirk Westphal in der Annahme praktizierte, ein wenig aufs Gemüt. Im dritten Durchgang führten die Häfler mehrmals mit zwei, drei Punkten. Doch die Schützlinge von SCC-Trainer Michael Warm kämpften sich immer wieder heran, hatten sogar bei 24:23 einen Satzball. Der VfB konterte eiskalt - wie so oft erlebt. Nationalspieler Christian Pampel, anderthalb Sätze mit Fehlern in Serie, schaffte mit einem Aufschlagass das 25:24 für sein Team und Divis, der gleichfalls zahlreiche schwache Momente hatte, kaufte Dodds mit einem Einerblock den Ball zur vorentscheidenden 2:1-Führung des VfB ab.

VfB- und Bundestrainer Stelian Moculescu:
"Ich werte diesen Erfolg als gutes Omen für unseren 10. Pokalsieg. Dass wir so schlecht aus den Startlöchern kamen, hängt auch mit der anfänglichen Topleistung des SCC zusammen. Aber ich wusste, dass man so ein Niveau nicht über drei oder fünf Sätze transportieren kann. Zum Glück haben wir dann mit den Wechseln auch das zum Sieg notwendige Puzzle gefunden."

SCC-Trainer Michael Warm:
"Nur 13 Punkte gegen einen nationalen Konkurrenten wie anfangs, das ist dem VfB lange nicht passiert. Warum wir das Level nicht annähernd halten konnten und beispielsweise im dritten Satz ein paar wichtige Bälle nicht totmachen konnten, das werden wir versuchen herauszufinden. Aber natürlich sind die VfB-Profis mit ihrer Erfahrung und dem Selbstbewusstsein uns in punkto Kaltblütigkeit und Cleverness noch voraus. Andererseits trotz unserer Verletzungssorgen über weite Strecken mit dem Champions League-Gewinner auf Augenhöhe gewesen zu sein, ist sicher keine schlechte Aussicht für die Zukunft."

SCC-Libero Frank Bachmann:
"Ich denke, es war ein Spiel auf sehr hohem Niveau. Leider konnten wir im zweiten und dritten Abschnitt unsere Möglichkeiten nicht nutzen. Aber man darf nicht vergessen, wer auf der Gegenseite stand und dass wir junge Leute im Stamm haben, die teilweise ihre ersten Erfahrungen als Profi im Ausland machen."

VfB-Hauptangreifer Christian Pampel:
"Olympiaqualifikation, Bundesliga, DVV-Pokal, Champions League - dieses Dauerreiseprogramm hat Spuren hinterlassen. Doch wir haben den ersten Satz, als uns der SCC überrollte, gedanklich weggedrückt und sind trotz Fehler nie hektisch oder unruhig geworden. Das gab den Ausschlag gegen den SCC, der dann Angst vor Fehlern und Angst vor der Niederlage bekam. Und wenn sich das erst mal im Kopf festgesetzt hat, ist das Gewinnen doppelt schwer."

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