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Serie endet im DVV-Pokal-Halbfinale

Mi 02.02.2022
Foto: Günter Kram
Foto: Günter Kram

Zum denkbar unglücklichsten Zeitpunkt haben die BR Volleys die erste Niederlage der Saison kassiert. Am Mittwochabend verloren die Berliner das DVV-Pokal-Halbfinale auswärts beim VfB Friedrichshafen mit 2:3 (25:22, 15:25, 25:18, 14:25, 12:15) und mussten damit ihre Träume vom Finale in Mannheim begraben. Nach einer 2:1-Satzführung zeigten die Hauptstädter Nerven und die Häfler letztlich den größeren Willen.

In diesem vierten Saisonduell der beiden Dauerrivalen stand von Beginn an viel auf dem Spiel und das war beiden Mannschaften anzumerken. Zwei der stärksten Aufschlagspieler der Bundesliga, Ruben Schott und Simon Hirsch, eröffneten das Halbfinale mit Fehlern von der Linie und vor allem das BR Volleys Team suchte in der ratiopharm Arena nach seinem Rhythmus (5:8). Im Match-Up der beiden deutschen Nationalspieler griff sich der Berliner den Häfler per Einer-Block zum Ausgleich (11:11). Den Hausherren unterliefen danach immer wieder leichte Fehler und daraus schlugen die Hauptstädter Kapital (18:15). Sergey Grankin war aufmerksam in der Abwehr, Timothée Carle schlug ein Ass (24:19) und Schott nutzte den Satzball zum 1:0 (25:22).

Ein ums andere Mal bewies Friedrichshafens neuer Libero Nikola Pekovic, wie gut er dem Team vom Bodensee tut. Der Bundesliga-Tabellenführer biss sich in der Folgezeit an Block und Abwehr des Gegeners vermehrt die Zähne aus und der VfB war nun klar dominant (9:12, 11:16). Als der eingewechselte Matthew West mit seiner ersten Aktion am Block von Lukas Maase hängenblieb, unterstrich dies symbolisch die Berliner Schwächephase (13:21). Maase vertrat die zwei fehlenden Mitteblocker Andri Aganits und Marcus Böhme stark und wie schon vor zehn Tagen in der Liga stellte der VfB Friedrichshafen auf 1:1 nach Sätzen (15:25).

Zum Start von Satz drei kehrte Tim Carle zurück und musste direkt drei Blocks “fressen“ (0:3). Also bekam nun Cody Kessel seine Chance und mit dem US-Amerikaner auf dem Parkett arbeiteten sich die Hauptstädter aus dem Leistungsloch (8:6). Mit deutlich verbesserter Blockarbeit zogen jetzt die Berliner davon (12:9, 18:12, 23:16) und natürlich war es Kessel, der die letzten zwei Punkte des Durchgangs für seine Farben verwandelte (25:18).

Grankin und Co wähnten sich erneut auf einem guten Weg, aber wieder gab der VfB die passende Antwort und die BR Volleys bekamen abermals große Probleme im Angriff (5:12). Grankin setzte Jendryk zwar konstant gut in Szene, aber ansonsten waren die Gastgeber um Topscorer Simon Hirsch tonangebend (11:20). Erstmals in dieser Saison gab das BR Volleys Team nach einem Aufschlagfehler von Jendryk zwei Sätze ab (14:25) und stand nun vor einer bisher nicht bekannten Drucksituation.

Dieser hielt man im Tiebreak nur kurzzeitig stand (4:3), bis der Argentinier Luciano Vicentin die ganz wichtigen Punkte für immer selbstbewusstere Häfler verbuchte (5:7, 6:9). VfB-Coach Mark Lebedew zog bei hauchdünnem Patch-Übertritt die goldrichtige Video-Challenge (8:13), sorgte damit für die Vorentscheidung und Vojin Cacic buchte mit seinem letzten Angriff des Abends das Mannheim-Ticket für den Rekordpokalsieger (12:15).

Stimmen zum Spiel
Cedric Enard: „Ich hatte erwartet, dass Friedrichshafen in einem Pokal-Halbfinale zuhause so auftritt. Auf unserer Seite habe ich Energie und zugleich die nötige Ruhe vermisst, wenn der Gegner gut spielt. Friedrichshafen hat viel Risiko im Aufschlag genommen und das ist aufgegangen. Unsere Mannschaftsleistung hat nicht ausgereicht, um sich ein Finale zu verdienen.“

Kaweh Niroomand: „Von Beginn an hat man gesehen, dass es die typische Situation im Sport war. Die Friedrichshafener, zumal noch ersatzgeschwächt, hatten nichts zu verlieren, spielten befreit auf und kamen in einen 'Flow'. Unsere Spieler wirkten von der ersten Minute an sehr fest und angespannt. So habe ich sie in dieser Saison noch nicht gesehen. Die Spielfreude war nicht da und es war teilweise ein Krampf. Das ist sehr enttäuschend, aber so ist eben der Sport. Unsere historisch gewachsenen Probleme mit dem Pokal haben sich fortgesetzt. Es ärgert mich, dass wir damit ein Saisonziel verpasst haben. Aber es nützt nichts. Wir müssen das hinnehmen und zusehen, dass wir es in den anderen Wettbewerben besser machen."

Mark Lebedew: „So ein wichtiges Spiel nach einem 1:2-Satzrückstand zu gewinnen, ist sicher die beste Leistung meiner Mannschaft in dieser Saison. Wir hatten viele Herausforderungen zu bewältigen. Lukas Maase hat das im Mittelblock als Ersatzmann gut gemacht, Simon Hirsch war überragend und zum Glück haben wir Nikola Pekovic in Serbien gefunden. Einen solchen Spieler zu diesem Zeitpunkt der Saison verpflichten zu können, ist ungewöhnlich. Jetzt freuen wir uns auf das Finale in Mannheim.“

BR Volleys Formation
Ruben Schott und Timothée Carle (AA), Nehemiah Mote und Jeffrey Jendryk (MB), Sergey Grankin (Z), Benjamin Patch (D) und Santiago Danani (L) | Eingewechselt: Matthew West, Marek Sotola, Samuel Tuia, Cody Kessel

Topwerte
Patch 25 Punkte, 4 Blocks | Jendryk 12 Punkte, 62% Angriffsquote | Kessel 9 Punkte

Match-Statistik
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