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Zurück aufs Pferd
Auf die BR Volleys wartet nach der klaren Auftaktniederlage direkt die nächste große Herausforderung. Der Deutsche Meister tritt im ersten Auswärtsspiel der neuen Bundesliga-Saison am Freitagabend (24. Okt um 19.00 Uhr) bei den SWD powervolleys Düren an. Die Rheinländer sind nach zwei Siegen in der Fremde der erste Tabellenführer dieser Spielzeit und empfangen die Berliner in einer ausverkauften Arena Kreis Düren.
„Die Straße ist lang. Wir müssen regenerieren und zurück aufs Pferd“, zeichnete Nehemiah Mote nach der Auftaktniederlage mit seinen blumigen Worten ein dennoch verständliches Bild. Das 0:3 gegen den VfB Friedrichshafen gab den Berlinern reichlich Hausaufgaben für die ersten Bundesliga-Wochen auf. Entsprechend sparte das BR Volleys Team nach dem sportlich verkorksten Heimauftakt nicht mit Selbstkritik. Diese war auch angebracht, denn in nahezu allen Elementen, die Annahme einmal ausgenommen, stotterte der Motor des Rekordmeisters. Mit einem Tag Abstand ging Cheftrainer Joel Banks in die Analyse: „Wir waren nervös. Vielleicht lag es daran, dass es das erste Heimspiel war. Vielleicht lag es daran, dass wir vor unseren heimischen Fans gespielt haben, die hohe Erwartungen hatten. Wir wirkten nicht besonders souverän oder selbstbewusst“, ordnet Banks den psychologischen Aspekt ein, um zu ergänzen: „Was das Spielerische angeht, war klar sichtbar, dass wir unser Niveau im Aufschlag nicht erreicht haben und große Probleme hatten, im Angriff zu punkten. Das gilt es in Düren unbedingt zu verbessern.“
Die intensive Spieltaktung trifft die Dürener zum Saisonstart noch einmal härter als die Berliner. Mit dem Vorbereitungsturnier in Polen haben die Hauptstädter ihr Schicksal mit vier Spielen in sieben Tagen ganz bewusst selbst gewählt. Die Rheinländer müssen in Woche eins hingegen gleich drei Bundesligamatches in vier Tagen bestreiten. Dienstag gewann man 3:0 (25:15, 26:24, 25:19) bei den Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen, am Mittwoch legte man beim VC Olympia Berlin mit 3:0 (25:16, 25:21, 25:18) nach und stieg in den Bus. Erst am frühen Donnerstagmorgen dürften die Powervolleys zurück in heimischen Gefilden gewesen sein – als erster Tabellenführer. Den Berlin-Brandenburger Doppelpack löste das Team von Coach Christophe Achten souverän, wurde seiner Favoritenrolle zweimal gerecht.
Dabei kamen zwei bekannte Dürener nicht zum Einsatz, der Ex-Berliner Robin Baghdady und Zuspieler Gregor Pernus (SLO). Beide sind für Freitag fraglich, dazu fällt Nico Wegner aus. Diese drei und Siebe Korenblek (NED) sind die einzigen Spieler, die auch in der letzten Saison das Dürener Trikot trugen. Gleich neun Männer sind neu, insgesamt gibt es sieben Nationalitäten in der Mannschaft. Mit Michael Andrei verließ der letzte der „alten Dürener Garde“ im Frühjahr das Spielfeld, bleibt dem Verein aber als Co-Trainer erhalten. Nach einer Ära der personellen Kontinuität arbeitet man im Rheinland nun an einer neuen Identität. Für echte Aufbruchstimmung kann es dabei kaum etwas Besseres geben als eine ausverkaufte Arena zum Saisonstart. Mehr als 2.300 Fans erwarten die vielen Dürener Neulinge ebenso wie das Berliner Team.
„Uns muss es gelingen, die enorme Berliner Angriffswucht zu bremsen“, sagt Düren-Trainer Achten vor dem Klassiker. Respekt haben die Powervolleys vor allem vor Jake Hanes, der beim letzten Aufeinandertreffen im Pokalfinale von Mannheim zum Matchwinner für die BR Volleys wurde. Neben Florian Krage-Brewitz war Hanes auch der Einzige, der gegen Friedrichshafen im Angriff konstant Akzente setzen konnte. Dazu zählte der Auftritt des eingewechselten Simon Plaskie zu den Lichtblicken. Ansonsten besteht in allen Bereichen Luft nach oben.
„Ich habe den Spielern gesagt: Als Spitzensportler muss man mit solchen Erwartungen umgehen können. Wir können das Geschehen von gestern nicht ändern, aber daraus lernen und versuchen, in Düren einen Schritt vorwärts in Sachen Leistung und Selbstvertrauen zu machen. Aus meiner Sicht ist es gut, dass wir so schnell wieder spielen“, gibt Banks die Richtung vor. Der Brite ist sich sicher: „Wir müssen auf ein hartes Auswärtsmatch vorbereitet sein, denn Düren spielt gut. Aber bevor wir uns mit dem Gegner beschäftigen, geht es um unser Spiel.“
Streaming
Alle Spiele der Volleyball Bundesliga werden auf der Plattform Dyn übertragen: www.dyn.sport
Das Match ist auch live und for free bei dem neuen Sender Dyn Sport Mix und auf www.twitch.tv/spontent zu sehen.
Podcast
Die große Saisonvorschau von "Feinherb & Spritzig" mit Einschätzungen zu allen Teams: