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Das 50:50-Match

So 29.08.2010

Fragt man in diesen Tagen die so genannten "Volleyball-Experten" nach der Chancenverteilung in der am Dienstag (01. April / 20.15 Uhr / Sporthalle Charlottenburg) beginnenden Play-off-Halbfinalserie zwischen dem SCC BERLIN und dem Moerser SC, erhält man in aller Regelmäßigkeit die Antwort "50:50".

Kaum jemand will sich auf einen Favoriten festlegen. Auch SCC-Manager Kaweh Niroomand nicht: "Hier treffen zwei Spitzenteams aufeinander. Die Chancen sind sehr gleichmäßig verteilt. Das könnte eine ganz dramatische Serie werden." Diese Einschätzung wird durch die Ergebnisse der Normalrunde unterstrichen. Während die Moerser ihr Heimspiel im Januar klar mit 3:0 für sich entschieden, schickten die Berliner den MSC nur zwei Monate später mit dem gleichen deutlichen Ergebnis nach Hause. "Ich erwarte Moers wesentlich stärker als damals. Dennoch haben wir natürlich unsere Chancen. Die Tagesform wird wohl entscheiden, wer das erste Spiel gewinnt", prognostiziert auch Michael Warm ein offenes Match.

Der SCC-Coach sieht die größte Stärke der Gäste in ihrer individuellen Klasse: "Moers hat zahlreiche klanghafte Namen auf der Mannschaftsliste - das ist schon gewaltig. Dies zu kompensieren, ist unsere Aufgabe. Mannschaftliche Ausgeglichenheit und ein starker Zusammenhalt sind die Grundpfeiler, auf denen wir aufbauen müssen. Im letzten Normalrundenspiel hatten wir uns sehr gut präsentiert und auch ein wenig Glück, dass der MSC nicht am obersten Limit spielen konnte. Es wird darauf ankommen, wieder mit soviel Leidenschaft zu agieren", appelliert der Trainer an den SCC-Teamgeist und die Unterstützung des Berliner Publikums.

Im Umfeld des Moerser SC spricht man vom "Spiel des Jahres", doch MSC-Coach Georg Grozer sen., sonst ein Freund von offenen Worten, zeigt sich vorerst reserviert. "Ich weiß nur eines - wir werden in Berlin nicht noch einmal so schwach auftreten wie am Saisonende. Berlin stellt eine starke Mannschaft - aber keine Übermannschaft. Wir haben Chancen. Unsere Leistungsträger müssen sich nun wirklich zeigen - das war im letzten Spiel gegen den SCC leider nicht der Fall." Damit richten sich die Blicke einmal mehr auf seinen Sohn Georg Grozer jun., der beim letzten Aufeinandertreffen durch einen Magen-Darm-Infekt geschwächt war, von den erfahrenen Akteuren wie Ralph Bergmann und Guido Görtzen aber auch zu wenig entlastet wurde. Gespannt darf man auch auf die Taktik des MSC sein. Wer wird Regie führen? Lukas Kampa, der in den Viertelfinalspielen gegen Leipzig auflegte - oder der vielfache kanadische Nationalspieler Jeremy Wilcox, der ein anderes weil schnelleres Spiel bevorzugt? Nicht wenige Insider vermuten, dass Grozer sen. den Kanadier in den letzten Begegnungen "versteckte", um gegnerischen Spielbeobachtern kein aktuelles Analysematerial zu geben.

Sicher dürfte zumindest sein, dass sich die Berliner und Moerser Volleyballfans auf eine spannende und hochklassige "best of three" Serie freuen dürfen, deren Ansetzungen wie folgt lauten:
Hinspiel am 01.04. / Dienstag / 20.15 Uhr in Berlin
Rückspiel am 05.04. / Samstag / 19.30 Uhr in Moers
Mögliches Entscheidungsspiel am 07.04. / Montag / 20.15 Uhr in Berlin

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